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Mittwoch, 24. April 2013

Gründonnerstag 2013

Gründonnerstag
Begrüßung
mit der heutigen Feier der Gründonnerstagsliturgie beginnen wir die drei heiligen Tage der Passion, des Sterbens und der Auferstehung Christi. Nach dem Jesus am Palmsonntag auf dem Rücken eines Esels in Jerusalem einzog, überrascht Jesus am Donnerstag wieder seine Jünger mit der Fußwaschung, die damals ein Sklavendienst war. Wir erinnern uns heute an die letzten Worte und Zeichen Jesu vor seiner Verhaftung und Kreuzigung und danken ihm für seine großen Taten der Liebe zu uns Menschen. Als Jünger Jesu wollen wir durch die heutige Liturgie seine Taten und seine Botschaft der Liebe erfahren und weitergeben, damit die Welt an sein Evangelium glaubt und überall in der Welt Freude und Frieden herrscht. Wir bitten um das Erbarmen dessen, der uns berufen und gesandt hat, Jesus Christus unser Herr.
Predigt.
Die heutige Liturgie ist sehr reich an Themen, Zeichen und Symbolen, wenn wir alle Vorschläge und Möglichkeiten der liturgischen Feier vollziehen.
 
Die erste Lesung erinnert uns an das erste Paschamahl der Juden in Ägypten und ihre Befreiung aus der Knechtschaft der Ägypter. Die zweite Lesung erinnert uns an die Einsetzung der Eucharistie, als Zeichen der Liebe Jesu und seiner Gegenwart bei uns. Das Evangelium berichtet über die Fußwaschung und die Feier des letzten Abendmahls Jesu, die er auch als jüdisches Paschamahl gefeiert hat. Das erste Paschamahl der Juden war ein Mahl der Befreiung aus Ägypten, das durch ihre Flucht durch das rote Meer in die Wüste zum gelobten Land stattfand. Die Befreiung nach dem letzten Abendmahl Jesu geschah durch die Passion, das Sterben und die Auferstehung Jesu aus seiner Liebe und der Liebe Gottes zu uns Menschen. Das jährliche Paschafest und das Paschamahl der Juden erinnern an ihre Befreiung durch die Gnade Gottes. Durch die tägliche Eucharistiefeier erleben wir Christen das letzte Abendmahl Jesu und die Stiftung der Eucharistie.
Wenn wir die Zeichen der Fußwaschung verstehen und die Einsetzung der Eucharistie erleben und an die Gegenwart Gottes in der Eucharistie glauben, dann erfahren wir, wie sehr Gott uns liebt. Diese Zeichen Jesu überzeugen, wie einfach und unkompliziert wir die göttliche und die zwischenmenschliche Liebe erfahren und weitergeben können. Die dienende Art Jesu und die dienende Tat durch die Fußwaschung und die Mahlgemeinschaft mit seinen Jüngern zeigen ausdrücklich, dass wir auch durch einfache Mittel und einfache Zeichen göttliche und menschliche Liebe erfahren können. Helfen oder Dienen und gemeinsame Mahlzeiten, Festivitäten oder Einladungen sind von Jesus vorgelebte und vorgeschlagene Mittel, Gott und die Menschen zu lieben, sowie göttliche und menschliche Liebe zu erfahren.
Herrschaft, Diktatur, Machtausübung der weltlichen Herrscher kann Jesus nicht verstehen und akzeptieren, Jesus zeigt uns eine Herrschaft des Dienens und eine Herrschaft der Liebe.
In menschlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen und zwischenmenschlichen Begegnungen und Gemeinsamkeiten hinein, Gott erfahren zu können und Gott erfahren zu wollen ist die Verkündigung des christlichen Glaubens und die Botschaft der Verkündigung Jesu. Um in unserer christlichen Religion Gott erfahren zu können, brauchen wir nicht auf den Berg oder in die Wüste zu gehen. Wir brauchen nur den Menschen zu dienen und zu helfen und mit den Menschen, die um uns sind, gut zusammen zu arbeiten und zusammen Mahl zu halten. Diese Einfachheit der Gotteserfahrung verkündet Jesus durch seine Worte und seine Taten. Die Befreiung, die Jesus durch solche einfachen Vorschläge und einfache Mittel verkündet, ist viel tiefer und intensiver als die Befreiung der Juden aus der Knechtschaft der Ägypter, Jesus versichert uns eine innere, geistliche, persönliche und zwischenmenschliche Befreiung. Diese Befreiung durch Dienen, durch liebevolles Denken und Handeln und durch Mahlgemeinschaft ist eine Befreiung von Egoismus, Konsum, Hass, Ausgrenzung oder Ausbeutung.
 
Die eucharistische Mahlgemeinschaft erinnert uns an die Bedeutung des Dienens, der Liebe und der gemeinsamen Mahlgemeinschaft, sie kann uns täglich neuen Mut und Kraft schenken, durch Worte und Taten göttliche und menschliche Liebe zu erfahren.
 
Die Liebe und das Dienen verlangen auch das Teilen. Deswegen hat die erste christliche Gemeinde auf das Teilen viel Wert gelegt und dadurch konnten alle genug haben, obwohl sie diese vorbildliche Gemeinschaft nicht lange beibehalten konnten. Aber die Christen haben immer versucht, sich an diesem Vorbild zu orientieren, um die Botschaft des Dienens, der Liebe und des Teilens an alle Menschen in der Welt weiter zu geben und wodurch allen Menschen, die unter Armut an Nahrung, an Bildung oder an menschlicher Zuwendung leiden, geholfen werden kann. Die Welt heute leidet sehr unter Mangel an Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Treue. Die Feier des Gründonnerstages kann uns ermutigen, die Botschaft der Liebe und des Dienens zu erkennen, zu praktizieren und zu verkünden.

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