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Dienstag, 1. Januar 2013

Weihnachten 2012 Am Tag

Evangelium vom Hochfest der Geburt des Herrn - Am Tag:
Joh 1,1-18
Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes:


Wir haben eben den Prolog des Johannesevangeliums gehört.  Beim Lesen oder beim Hören wirkt dieser Prolog inhaltlich sehr schön. Vom Stil her ist der Prolog eine wunderschöne Geschichte. Eine Auslegung wird aber schwierig, weil erstens der Prolog sehr philosophisch und abstrakt formuliert ist; zweitens die Terminologien dieses Prologes einen griechisch-philosophischen Hintergrund haben und drittens mehrere Wörter  in diesem Prolog  größere und tiefere Bedeutungen der damaligen Zeit voraussetzt.

Von der Schöpfung bis zur Menschwerdung Gottes wird im Johannesprolog die Selbstmitteilung Gottes erklärt und interpretiert. In der Menschwerdung Gottes, in Jesus Christus, die wir heute an Weihnachten feiern, werden der Höhepunkt der Schöpfung und der Höhepunkt der Selbstmitteilung Gottes erreicht. Dieses Ereignis bezeichnet Johannes als „das Wort ist Fleisch geworden.“

Fleischwerdung des Wortes ist die Menschwerdung Gottes.
D.h. der Name Gottes ist Wort. Der Name des Menschen ist Fleisch. In Jesus Christus wird Wort und Fleisch gleich: Gott und Mensch gleich.

Je mehr wir Gott und Jesus ähnlich werden, desto mehr werden wir auch Wort. Je mehr wir von Gott und Jesus entfernt bleiben, desto mehr bleiben wir Fleisch.

Die Schöpfung entstand durch das Wort. Der Himmel und die Erde und alles darin hat Gott durch das Wort geschöpft. Wort ist  aber auch die Sprache, die Kommunikation. Die Schöpfung ist die Kommunikation Gottes, sie ist die Selbstmitteilung Gottes.

Im Johannesprolog lesen wir auch über Licht, Leben, Gnade, Herrlichkeit und Wahrheit, die durch das Wort zum Leben kommen. Gottes Kommunikation vermittelt uns Licht, Wahrheit, Leben, Gnade und das Leben.

Das Wort ist Gott selbst und es ist das Eigentum Gottes. Aber Gott hat das Wort in den Mund aller Menschen gelegt und den Menschen die Fähigkeit geschenkt zu sprechen und zu kommunizieren.

Dadurch, dass Gott die Menschen in seinem Wort und Kommunikation teil haben ließ, wurde auch der Mensch schöpferisch und kreativ.

Ganz früher haben die Menschen nur mündlich kommuniziert; später auch schriftlich und heute mit Internet, SMS und E-Mail. Das Wort, die Sprache und die Kommunikation der Menschen ist heute sofort überall vermittelbar und daher omnipräsent - allgegenwärtig, genauso wie Gott selber allgegenwärtig, überall präsent ist.

Wie Gottes Wort und Gottes Kommunikation den schönen Himmel und die schöne Erde erschaffen hat, könnte die heutige Möglichkeit der Kommunikation eine schöne, gerechte und friedvolle Welt schaffen.

Aber die Fähigkeit der Menschen zu sprechen und das Wort zu vermitteln mit den heutigen  Möglichkeiten an Medien können nicht nur das Wort als Licht, Wahrheit und Leben verbreiten und überall sofort und gleichzeitig präsent machen, sondern auch Unwahrheiten und Lüge. Lüge und Unwahrheit schaffen Unfrieden, Streit, Unruhe und Unheil.

Es kann passieren, dass die Unwahrheit als Wahrheit missverstanden wird und die Lüge für Wahrheit anerkannt wird.

Dann brauchen die Menschen von Gott eine weitere Gabe und Gnade, um Unwahrheit und  Lüge von der Wahrheit unterscheiden zu können.

Wer das schöpferische Wort von der Lüge unterscheiden kann und Lüge und Unwahrheiten erkennen kann, der kennt das Wort Gottes, das Gott selber ist. Weil das Wort die Selbstmitteilung Gottes ist. Das Fleisch gewordene Wort ist Gott selber. Wer nicht unterscheiden kann, der ist Fleisch, dass weit weg von Gott bleibt.

Aber die Gnade Gottes wird uns allen eine Chance geben, offen zu bleiben für die Einladung  zur Selbstmitteilung Gottes.

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