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Dienstag, 1. Januar 2013

Allerseelen 2012

Liebe Gottesdienstbesucher, liebe Angehörige unserer Verstorbenen.

In der Lesung haben wir folgendes gehört: „Stark wie der Tod ist die Liebe. Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen; auch Ströme schwemmen sie nicht weg.“ (Hohelied, 8.6-8) Im heutigen Evangelium steht die Aussage Marthas: Herr, wärest du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.  Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.“ Liebe und Hoffnung erfahren wir in diesen beiden Texten aus der Bibel: Liebe, die so stark ist wie der Tod und eine Hoffnung die sogar den Tod überwindet. Martha hat ihren Bruder sehr vermisst, weil sie ihn sehr geliebt hat. Sie vertraute auf Jesus und hofft auf die Hilfe Jesu, weil ihre Liebe zu Jesus und ihr Vertrauen zu ihm, genau so stark sind und sogar stärker, als der Tod ihres Bruders und ihre Liebe zu ihm.

Derselbe Grund hat unsere Versammlung hier heute zum Gottesdienst. Heute am Allerseelentag bringen wir zum Ausdruck, nicht nur unsere Liebe zu den Verstorbenen, sondern auch unsere Liebe und unser Vertrauen zu Gott. Unser Glaube an Gott und unsere Erfahrung Gottes im Gebet stärken  und helfen uns, die unersetzbaren Verluste im Leben zu verkraften. Anstatt in die Leere zu fallen, wollen wir in die Fülle der Erfahrung Gottes gelangen.

Aber wir sind schwache Menschen, die manchmal nicht das Erwünschte und das Erwartete tun, sondern das, wozu wir neigen und das Unerwünschte. Ich kenne Menschen die  aus Trauer zu ihren lieben Verstorbenen ihr eigenes Leben kaputt gemacht haben und auch Menschen, die das Schicksal eines überraschenden Todes im Glauben und der Hoffnung angenommen und gut verkraftet haben und danach einen neuen Lebensabschnitt beginnen konnten. Anstatt eine ewige Trauer zu gestalten, wollen wir mit Gottes Hilfe eine ewige Liebe zu den Verstorbenen pflegen und eine ewige Hoffnung vertiefen. Liebe und Hoffnung werden uns ermutigen, das Leben neu zu gestalten. Dabei ist es wichtig, für Gott den wichtigsten Platz im Leben zu schaffen, damit Gott uns in seiner Liebe hält und tröstet.

Die Frage Jesu an Martha gilt auch uns allen:„ Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,  und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das“. Martha hat mit Ja geantwortet.

Durch Marthas Hoffnung und ihr Vertrauen wurde die Trauer zur Freude verwandelt. Sie wusste und hat geglaubt, dass ihr Bruder am Tag des jüngsten Gerichtes auferstehen wird und daran hatte sie keine Zweifel. Aber Jesus hat Lazarus zum menschlichen Leben zurück geholt, damit die Menschen an ihn glauben. Viele Menschen kamen durch dieses Wunder zum Glauben an Jesus.

Wie Lazarus wieder zurück zum menschlichen Leben gekommen ist, erwarten wir nicht, dass unsere Verstorbenen wieder zum Leben kommen, weil wir wissen, dass sie wieder sterben werden und wir kein solches Zeichen brauchen, um an Jesus glauben zu können. Wir sind die Gläubigen  und Jesus ist unser Herr und Bruder. Was wir brauchen, ist die Erfahrung der Nähe und Liebe Gottes, damit wir den Heimgang des Verstorbenen verstehen können und wir selber uns auf unseren eigenen Heimgang vorbereiten können.

Ohne Glauben an Gott und die Erfahrung seiner Liebe können wir viele Ereignisse und Geschehen im Leben nicht verstehen. Zum Beispiel der Tod Jesu mit 33 Jahren und die Art und Weise wie er ermordet  wurde, waren für seine Mutter und für seine Jünger unvorstellbar schwierig zu verstehen und zu akzeptieren. Aber aus dem Glauben an Gott und der Erfahrung der Liebe Gottes ist  Maria nach dem Tod Jesu eine wichtige Begleiterin der Jünger Jesu geworden. Aus dem Glauben Marias und dem Glauben der Jünger Jesu wurde die Kirche gegründet und weltweit verbreitet, wozu wir als Gläubige, Christus angehören.

Die Haltung der Mutter Jesu nach demTod Jesu ist unser Vorbild, Maria widmete ihr weiteres Leben ganz der Verkündigung der Botschaft Jesu und der Betreuung seiner Jünger.

Genauso wie Maria es gemacht hat und die Jünger Jesu es gewagt haben, können wir die guten Beispiele und wichtigen Botschaften  und Werte unserer lieben Verstorbenen weiter geben und im Glauben an Gott mit unseren lieben Verstorbenen verbunden bleiben. Der Tod ist nicht das Ende, es ist der Beginn eines neuen Lebens. In diesem neuen Leben sind wir mit Gott und allen Verstorbenen in Liebe verbunden. In dieser Hoffnung wollen wir heute unserer Verstorbenen gedenken und hoffen, dass wir einst mit ihnen und mit Gott geeint werden.

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