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Dienstag, 1. Januar 2013

31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B

Begrüßung
In diesen Tagen erfahren wir in der Natur den Herbst. Im Herbst fallen die alten Blätter von Bäumen und Sträuchern, damit neue Blätter zum Leben kommen können. Im Herbst können wir auch im Glaubensleben einen Neuanfang wagen. Jesus Christus, der Herr und Gott lädt uns ein, seine Botschaft im Herzen aufzunehmen und sie zu leben. Im Wort und im Brot erleben wir seine Gegenwart. Damit wir ihm in der Feier der Eucharistie würdig begegnen können, wollen wir uns nun besinnen und um sein Erbarmen bitten.

Predigt. Evangelium vom 31. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr B:
Mk 12, 28b-34
Im Christentum ist oft die Rede über das erste Gebot  und über das zweite Gebot. Über die Gottesliebe und über die Nächstenliebe wird in christlichen Veranstaltungen viel diskutiert. Wie wir Gott mit ganzem Herzen und ganzer Seele lieben und wie wir die Nächsten wie uns selbst lieben sollen, sind oft die Themen in der Kirche.    
 
Wenn wir über die Liebe zu Gott und zu den Nächsten reden, müssen wir definieren, was wir mit Liebe verstehen. Liebe im Sinne Jesu ist nicht nur ein Gefühl, sondern eine Bereitschaft für den Anderen etwas zu tun. Gott lieben bedeutet, bereit zu sein etwas zu tun um Gottes Namen zu verherrlichen. Die Nächsten lieben bedeutet, bereit zu sein etwas zu tun um den Nächsten zu helfen. Gott loben und preisen und den Nächsten zu helfen, bedeutet für uns Gottes- und Nächstenliebe. Ohne das erste können wir das zweite nicht verwirklichen und auch umgekehrt. In diesem Sinne setzt die Liebe unsere Bereitschaft voraus, auf etwas zu verzichten zu Gunsten der Nächsten.  

Alle unsere Aktivitäten und unser Engagement setzt diese Liebe voraus. Wenn wir wegen der Liebe Gottes und der Liebe zu den Nächsten uns engagieren, soll aus unserem Tun die Liebe und das Vertrauen zum Ausdruck kommen. Im Christentum wird die Selbstlosigkeit hoch geachtet und unsere Gemeinschaft als Kirche motiviert jeden Christen diese selbstlose Liebe zu üben. Sie bringt keinen persönlichen Gewinn, sondern ist eher ein Verzicht, der uns innerlich rein und friedlich macht; egoistische Interessen haben dort keinen Platz.

Der Pharisäer im heutigen Evangelium hat dieses Gebot der Gottes-  und Nächstenliebe als größtes aller Opfer verstanden und gewertet. Deswegen hat Jesus ihn als möglichen Kandidaten für das Reich Gottes bezeichnet.

 Im Evangelium lesen wir, dass danach keiner mehr wagte Jesus Fragen zu stellen. Dies zeigt uns, dass der Schriftgelehrte an Jesus die Frage gestellt hatte, um ihn zu prüfen. Aus der Antwort Jesu wurde sogar er ein Anhänger Jesu. Die Ehrlichkeit Jesu in seiner Liebe zu Gott und zu den Nächsten und in seiner Anweisung Gott und den Nächsten zu lieben machte sogar seine Kritiker zu Anhängern.

Das Thema Liebe ist für uns Christen von großer Bedeutung. Von der Taufe bis zur Hochzeit kommt die Liebe in den Texten der Sakramente in besonderer Weise zum Ausdruck. In der christlichen Auffassung ist Gott die Liebe selbst. Die Wichtigkeit und die Bedeutung der Liebe zeigt sich auch darin, dass Papst Benedikt XVI. seine erste Enzyklika über die Liebe geschrieben hat mit dem Titel: Deus Caritas est: Gott ist Liebe. In dieser Enzyklika beschreibt er verschiedene griechische Auffassungen über die Liebe und beschreibt wie Gott die Liebe ist und wie wir diese Liebe erfahren können.

Wir Christen haben diese Botschaft zu leben und zu verkünden. Wir sind die besonders Berufenen, Gott und die Nächsten zu lieben und diese Liebe durch unsere Worten und Taten zu zeigen.

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