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Samstag, 20. Oktober 2012

Fronleichnam 2012

 
Begrüßung
Zum Festgottesdienst an Fronleichnam möchte ich Sie alle ganz herzlich begrüßen. Besonders begrüße ich die Erstkommunionkinder dieses Jahres und  den Vorstand, sowie die Mitglieder der Vereine.

Im vierten Laterankonzil 1215 wurde die Real-praesenz Jesu Christi in der Eucharistie als Dogma – Glaubenswahrheit -  erhoben. Das Fronleichnamsfest wurde zum ersten Mal 1246 gefeiert und seit 1266 feiert die Gesamtkirche das Fronleichnamsfest mit eucharistischer Prozession. An Fronleichnam wollen wir unseren Glauben feiern und unszu dem Glauben an Christus bekennen. Ihn Jesus Christus unseren Herrn bitten wir im Kyrie

Predigt
Evangelium vom Fest Fronleichnam, Lesejahr B:
Mk 14,12-16. 22-
Die Einsetzungsworte Jesu aus dem Markusevangelium haben wir heute gehört.  Es gibt keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Berichten in Evangelien von Markus, Lukas und Matthäus über die Einsetzungsworte. Der Evangelist Johannes berichtet in seinem Evangelium ueber die Fußwaschung Jesus an der Stelle von den Einsetzungsworten.

 In der Eucharistiefier sind diese Einsetzungsworte von zentraler Bedeutung. Jesus nahm das Brot, brach es, reichte es seinen Jüngern und sagte: Nehmt und esst alle davon das ist mein Leib.   
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet,
reichte ihn den Jüngern, und sie tranken alle daraus.
Und er sagte zu ihnen:
Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird.
In der Eucharistiefeir in den Texten ein kleiner Unterschied.

Wenn die Einsetzungsworte über den Kelch gesprochen werden, sagen wir wie folgend: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für Euch und für alle vergossen wird.

Das Wort „viele“ im Neuen Testament wurde 1960 bei der Übersetzung in die deutsche Sprache in „alle“ geändert. Seit einigen Jahren gibt es die Diskussion, ob wir die Übersetzung so lassen wollen oder in die Worte für viele ändern wollen. Neulich hat der Papst entschieden, dass wir im Gottesdienst anstatt für alle für viele sagen sollen. Er hat am 14. April dieses Jahres ausführlich dem Erzbischof Zollitsch, dem Praesidenten der deutschen Bischofskonferenz geschrieben mit der Begründung dieser Änderung. Die Entscheidung ist aber noch nicht umgesetzt; vielleicht kommt sie mit der Veröffentlichung des neuen Messbuches.   

Als die Messe in lateinisch zelebriert wurde, haben wir die Worte „pro multis“ verwendet, die wir als „für viele“ übersetzen können. In Englisch wird pro multis als for many übersetzt. For Many bedeutet für viele oder für die Vielen. In meiner Muttersprache  wird es auch als für viele übersetzt es bedeutet für unbegrenzte und unzählbare Menschen.

In dieser Diskussion finde ich zwei Dinge wichtig. Erstens, was Jesus damals wirklich gemeint hat. Darüber können wir heute verschiedene Meinungen bilden. Keiner kann 100% behaupten, was Jesus damals dadurch gemeint hat, sondern wir alle koennen viel davon erfahren und erleben. Die Erfahrung der Gegenwart Gottes im Zeichen von Brot und Wein und das Erlebnis der Gemeinschaft sind wichtiger als eine Diskussion darüber. Falls in unserer Eucharistiefeier keine Gotteserfahrung vermittelt wird, können wir alle Disjkussionen darüber nutzlos bezeichnen.

Zweitens: Alle Übersetzungen sind Interpretationen. Verschiedene Worte aus verschiedenen Sprachen werden verwendet bestimmte Tatsachen, Wahrheiten, Erfahrungen zu vermitteln. Sprachen vermitteln die Erfahrung von einzelnen und Gruppen. Wer mehrere Sprachen spricht, kann es wissen, dass die Erfahrung und Sinn in einer Sprache in der Übersetzung maximal nur 99,59 % stimmen wird, nie 100%. Deswegen sollen wir in der Behauptung, dass die eigene Erfahrung und Überzeugung für alle anderen genauso gültig sein soll, sehr zurückhaltend sein.

Deswegen bin ich sehr überzeugt, dass wir in der Übersetzung von „pro multis“ die Worte „für viele“ oder „für alle“ verwenden,  nicht das Entscheidende ist ; sondern unsere Erfahrung der Gegenwart Gottes in der Eucharistie und die Theologie, dass Jesus für die Menschheit sein Leben hingegeben hat.  In der deutschen Übersetzung von „pro multi“ halte ich, dass für viele oder für die vielen korrekter als für alle. Ich glaube, dass diese Worte  dem Einsetzungsbericht im Neuen Testament am ehesten entsprechen. Die Worte „für viele oder für die vielen“  entsprechen auch vielen Übersetzungen in mehreren Sprachen der Welt.

Bis es offiziel geändert wird, werden wir aber im Gottesdienst so beten wie es im Text steht, nämlich für alle.

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