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Samstag, 20. Oktober 2012

Dreifaltigkeitssonntag 2012

Einleitung:

Am Sonntag nach Pfingsten feiern wir das Fest der Dreifaltigkeit Gottes bzw. der Dreieinigkeit Gottes. Die Dreifaltigkeit Gottes bedeutet nicht, dass wir an drei Götter glauben, im Gegenteil zum Islam oder Judentum, sondern, dass wir Gott in drei unterschiedlichen Personen oder Formen erleben. Im Islam hat Gott 99 Namen und im Hinduismus hat Gott mehrere Millionen Formen. Im Christentum sind drei besondere Formen auserwählt, die wir als Menschen sehr intensiv und persönlich erleben können. Alle diese drei Personen, der Vater, der Sohn und der Geist sind uns wichtig. Dieses ist aber ein Geheimnis Gottes. Ein Geheimnis können wir nicht prüfen, sondern nur erfahren. Ihn, den dreifaltigen Gott, bitten wir im Kyrie um sein Erbarmen.

 
Predigt (Mt.28.16-20)
Nach dem Fest Christi Himmelfahrt feiern wir nacheinander drei wichtige Feste im Christentum. Es sind: das Pfingstfest, der Dreifaltigkeitssonntag und das Fronleichnamsfest. Diese drei Feste sind Anlässe unseren christlichen  Glauben zu vertiefen. Am letzten Sonntag haben wir das Pfingstfest gefeiert; heute feiern wir das Fest der Dreifaltigkeit Gottes und am nächsten Donnerstag feiern wir das Fronleichnamsfest mit der Feier des Gottesdienstes mit  Kardinal Marx im Dom und anschließender eucharistischer Prozession in der Stadt. Ich lade Sie herzlich dazu ein und bitte Sie, zahlreich mitzukommen. Wir fahren um 7.30 Uhr ab Mangfallplatz und werden nach der Prozession im Gasthaus "Zum Spöckmeier" einkehren. Hier in der Gemeinde feiern wir das Fronleichnamsfest dann am kommenden Sonntag mit dem Gottesdienst um 9.30 Uhr und anschließender eucharistischer Prozession.

In der Predigt möchte ich nicht ausführlich die Lehre der Dreifaltigkeit Gottes erklären und eine passende Antwort zur Frage über das Wesen der Dreifaltigkeit Gottes geben, es würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen.    

 In der Priesterausbildung beträgt die Pflichtteilnahme der Vorlesungen über die Dreifaltigkeit Gottes mindestens 30 Stunden. Das heißt, es wird viel über die Dreifaltigkeit Gottes gelehrt, gesprochen und unterrichtet. Es gibt tausende Doktorarbeiten über die Dreifaltigkeit Gottes beginnend mit dem Begriff der Dreifaltigkeit im Alten Testament  und im Neuen Testament, bei den Kirchenvätern und dann mit neuen Untersuchungen über die Erfahrungen der Dreifaltigkeit Gottes in nichtchristlichen und Naturreligionen. Im Gottesdienst ist eigentlich nur die Frage von Bedeutung, ob wir die Dreifaltigkeit Gottes in unserem christlichen Leben erfahren und wie wir diese Erfahrung weiter geben können.

Das Neue Testament beinhaltet nur wenige Stellen über die Dreifaltigkeit Gottes. Im heutigen Evangelium haben wir gehört, dass Jesus über die Dreifaltigkeit Gottes redet und seine Jünger beauftragt die ganze Welt zu missionieren und alle Menschen im Namen des Vaters und des Sohnes und des Geistes zu taufen. Gott als Vater, Sohn und Geist ist eine Erfahrung Gottes die die Menschen in ihrer eigenen Familie als der Vater, die Mutter und die Kinder erfahren können. Durch Vater, Mutter und die Kinder ist Gott in seiner Beziehung und Zusammengehörigkeit etwas erfahrbar und die Gotteserfahrung in der Familie erlebbar. Gleichzeitig ist es ein Hinweis, dass die Erfahrung Gottes im Himmel eine Erfahrung ähnlich der Erfahrung in der Familie sein kann.

Aber wo Familie zerrissen ist und keine innige Freundschaft in der Familie erfahren wird, wie kann Gott da als das Vorbild für menschliche Erfahrung erklärt werden? Der Gott der Dreifaltigkeit ist aber auch das Vorbild aller Freundschaften, aller Gemeinschaften und Beziehungen. Gott als Liebe wird als Gemeinschaft im Geheimnis der Dreifaltigkeit geoffenbart. Die Worte Jesu, dass er alle Tage bis Ende der Welt bei uns sein wird, zeigt die Gegenwart Gottes bei und in allen Situationen unseres Lebens und es ist die Gewissheit, dass wir immer von Gott beschützt und begleitet werden.

Diesen dreifaltigen Gott erfahren wir im Gebet und in jedem Gottesdienst. Wenn wir in dieser Woche das Fest Fronleichnam feiern, erfahren wir denselben dreifaltigen Gott, der als Jesus Christus zur Welt kam und der als Brot des Lebens uns geschenkt wurde. Unser Glaube an Gott, ist der Glaube an den dreieinigen Gott, den wir verkünden und im Namen dessen wir getauft wurden. Wir sind aufgerufen, Missionare dieses Glaubens zu sein und vielen Menschen diesen Glauben weiter zu geben. Wir hier in unserem Pfarrverband, in unserer Gemeinschaft als Gemeinde können dieser Aufgabe gerecht werden, in der Verkündigung der Frohbotschaft im Gottesdienst und darüber hinaus, wenn wir mutig über unsere Glaubenserfahrungen reden und den dreieinigen Gott in der Öffentlichkeit bekennen. Diesen Mut und das Vertrauen wünsche ich Ihnen.

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