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Samstag, 7. April 2012

Osternacht 2012



Osternacht

Heute wünschen wir einander frohe Ostern. Die Fastenzeit und der Höhepunkt der Fastenzeit, die Karwoche sind vorbei. Die Passion und das Leiden Jesu sind in der Liturgie Vergangenheit. Jetzt beginnt die Zeit der Osterfreude. Wir beginnen wieder im Gottesdienst das Halleluja zu singen und Gott für seine großen Taten zu loben und zu preisen. Gott hat durch die Auferstehung des gekreuzigten Jesus seine Herrlichkeit geoffenbart. Wie Petrus zu Beginn der Apostelgeschichte in seiner ersten Predigt sagt: Jesus wurde „durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht: Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt.“ (Ap. 2: 24) Was wir heute feiern, ist nicht nur das Gedächtnis des Tages der Auferstehung Christi, sondern wir erleben das Geheimnis der Auferstehung im Geschehen der Liturgie. Der Ostergruß, ein Ostergeschenk, das Osterfrühstück, der Osterbesuch, die Ostereier und der Osterhase, alle diese Sitten und Traditionen können dieses frohe Erlebnis vertiefen und die Freude vermehren.

Mit Ostern ist eine neue Zeit aufgebrochen. Nicht nur damals für die Jünger Jesu, sondern auch für uns heute nach dem Abschluss der 40- tägigen Fastenzeit und der Karwoche. Mit der Freude der Auferstehung Jesu und dem damit verbundenen Aufbruch in eine neue Zeit dürfen auch wir einen Neuanfang wagen.

Mit dem Tod Jesu haben die Pharisäer, die Hohepriester und Führer des jüdischen Volkes geglaubt, dass die Jesusbewegung zu Ende gehen würde und sie nie mehr Einfluss nehmen könnte. Die Jünger Jesu waren über den Tod Jesu sehr traurig, deprimiert, alles schien hoffnungs- und ausweglos. Einige von ihnen dachten sogar, von Jerusalem weg zu fliehen und sich zu verstecken oder die Gemeinschaft zu verlassen. Die Nachricht über die Auferstehung Jesu hat ihnen wieder Mut und Kraft geschenkt, standhaft zu bleiben. Die Auferstehung Jesu gibt auch uns die Botschaft: Geben Sie niemals die Hoffnung auf, egal um welche schwierigen Situationen und Bedrohungen es sich in ihrem Leben handelt. Wer standhaft bleibt und die Hoffnung nicht sterben lässt, dem gehört der Erfolg und der Sieg. Gott ist auf seiner Seite.

Nach seiner Auferstehung ist Jesus nicht den Pharisäern und den Hohepriestern erschienen um sie zu überzeugen. Er hat sich weder Pilatus noch dem römischen Kaiser gezeigt, um zu sagen, dass sie falsche Urteile erteilten. Jesus ist seinen lieben Freunden und treuen Weggefährten erschienen und hat ihnen große Freude und Hoffnung bereitet. Gott offenbart sich nur dort, wo Liebe und Treue herrscht. Wer ihn liebt und wer ihm die Treue hält, dort ist Gott gegenwärtig als der Weg, die Wahrheit und das Leben. Die Erscheinung des Auferstandenen vor seinen lieben Freunden gibt uns die Botschaft, wo Liebe und Treue die höchste Priorität haben, dort erscheint Gott mit seiner Macht und Kraft. Um den Auferstandenen Gott zu erleben, müssen wir zu Gott und untereinander Liebe und Treue halten.

Jesus hat in seinen Predigten oft über die Wahrheit geredet. In der Kirche und in der Gesellschaft gibt es heutzutage auch oft Diskussionen über die Wahrheit. Pilatus fragte Jesus was ist die Wahrheit? Darauf antwortete Jesus nicht. Der Grund der Hinrichtung Jesu war eine Lüge gegen ihn, Verrat, Neid und fehlende Bereitschaft sein göttliches Wesen zu akzeptieren. Die Auferstehung gibt uns die Botschaft, dass die Wahrheit siegt, das Licht der Wahrheit nicht ewig versteckt bleibt. Wer zur Wahrheit steht und sich für die Wahrheit einsetzt, der wird letztendlich siegen.

Jesus wurde verachtet, verlacht und verspottet. Der heilige Gottes wurde wie ein Verbrecher behandelt. Trotzdem sagte Jesus dem Petrus: „Steck das Schwert in die Scheide“ (Jn. 18.11). Die Auferstehung des Gekreuzigten überzeugt uns, dass die Gewaltlosigkeit der einzige Weg zur Befreiung ist.

Frauen waren die Ersten, die dem Auferstandenen begegneten. Die auserwählten Apostel haben nur durch diese Frauen die Botschaft der Auferstehung erfahren. Die Art und Weise, wie Christus jede und jeden zu sich holt und an seiner Aufgabe teilnehmen lässt, brauchen wir nicht erkämpfen. Wir sind alle Kinder Gottes.

Mit dem Tod Jesu haben die Jünger geglaubt, die Verkündigung des Reiches Gottes sei verloren. Mit der Auferstehung haben sie aber richtig begonnen das Reich Gottes zu verkünden und daraus ist die Kirche entstanden. Im 20. und 21. Jahrhundert erleben wir in Europa oft nur den Tod Christi in der Kirche. Die Erfahrung der Auferstehung für die Kirche wird aber bestimmt kommen. Nur, dass wir Geduld haben müssen und die Hoffnung nie aufgeben dürfen.

Mit diesen Gedanken zu Ostern wünsche ich Ihnen und Ihren Familien, den kranken und alten Menschen und allen die nicht mit uns feiern können, ein gesegnetes, frohes Osterfest und einen mutigen, vertrauensvollen neuen Glaubensstart jetzt in der Osterzeit.

1 Kommentar:

  1. (NHC II,3,21) Diejenigen, die sagen: "Der Herr ist zuerst gestorben und dann auferstanden", sind im Irrtum. Denn er ist zuerst auferstanden und dann gestorben. Wenn jemand nicht zuerst die Auferstehung erwirbt, wird er sterben.

    Die Auferstehung ist ein elementarer Erkenntnisprozess, nicht das "Herausklettern des toten Jesus aus seinem Grab". Und der Tod in der originalen Heiligen Schrift (die Bibel nur bis Genesis 11,9 sowie ein wesentlicher Teil der Nag Hammadi Schriften), die dadurch gekennzeichnet ist, dass ihre Verfasser die wirkliche Bedeutung der heute in Genesis 3,1-24 beschriebenen Erbsünde noch kannten, ist nicht der biologische Tod, sondern der geistige Tod durch religiöse Verblendung (künstliche Programmierung des kollektiv Unbewussten).

    Wer das nicht weiß, kommt nicht darauf; wer es aber erklärt bekommt und dann die irrwitzigsten Ausreden erfindet, um es nicht verstehen zu müssen, sollte sich ernsthafte Gedanken um seine geistige Gesundheit machen.

    http://www.deweles.de/intro.html

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