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Sonntag, 22. Januar 2012

Sylvester2011



Predigt

Am Ende des Jahres 2011 blicken wir mit Dankbarkeit zurück auf die vergangenen 12 Monate oder auf 365 Tage. Für alle guten Erfahrungen und Ereignisse danken wir Gott und auch für viele guten Menschen, die uns nahe standen, denen wir begegneten und die uns treu begleiteten. Für die weniger guten oder schmerzlichen Erfahrungen, für das, was nicht gut gelungen ist im privaten oder beruflichen Alltag, wollen wir Gott heute besonders um Schutz und Segen bitten. Für unser Versagen bitten wir um Vergebung und für unsere Schwachheit bitten wir um Kraft.

In der Lesung aus dem Buch Kohelet haben wir Aussagen über die Zeit gehört. Die Lehre über die Zeit im Buch Kohelet beginnt mit folgendem Satz:
„Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. (Kohl. 3, 1)“



Es bedeutet, dass alle Ereignisse im Leben, Geschehen für eine bestimmte Zeit sind. Vieles geschieht in jedem Menschenleben und alles können wir betrachten als Geschehen für bestimmte Zeiten. Selbstverständlich können wir Menschen manche Geschehen vermeiden oder versuchen sie zu lenken, aber alles können wir nicht selber bestimmen. Diese vielfältigen unterschiedlichen Ereignisse im Leben können wir als Geschehen für bestimmte Zeiten verstehen, mit denen wir vernünftig umgehen sollen, wie im Buch Kohelet steht. Am Ende eines jeden Jahres betrachten viele Menschen in einem Rückblick die Ereignisse im eigenen Leben. Für Viele von uns war das Jahr 2011 eine gute Zeit mit vielen guten Erfahrungen und positiven Geschehnissen. Für manche war das Jahr 2011 eher eine ungute Zeit und die meisten von uns haben das Jahr sehr gemischt erlebt.

Jeder von uns hat am Tag 24 Stunden zur Verfügung. Manche schöpfen daraus viel Positives und erreichen viele Ziele. Manche merken am Ende des Tages in ihrer Erschöpfung und Müdigkeit, dass die Zeit zu schnell vergangen ist und sie nur wenig erreicht haben. Für manche Menschen bleibt es ein ständiger Wunsch, Tage, Wochen und Monate bewusster und tiefer zu erleben. Jeder kennt gute und weniger gute Zeiten. Heute möchte ich einige Gedanken über unseren Umgang mit unseren unguten Zeiten vermitteln.

Es gibt manchmal im Leben die Zeit der Krankheit, die wir als eine ungute Zeit bezeichnen können. Wie gehe ich mit mir und mit meinen Mitmenschen in dieser Zeit um. Die ungute Zeit eigener Krankheit könnte eine Zeit des Gottvertrauens sein und die Krankheit unserer Mitmenschen für uns eine Zeit der Zuwendung und Hilfe.

Es kann auch im Leben eine Zeit der Missverständnisse und Konflikte geben, die wir als ungute und unruhige Zeit bezeichnen. Es gibt auch die Zeit des Sterbens und Trauer, eine Zeit der Niederlage und des Verlustes. Wir erleben in der Welt auch eine Zeit des Krieges und der Zerstörung.
Der vermittelnde Dialog in der Zeit des Konfliktes, die Hoffnung in der Zeit der Niederlage, die Freude am Leben in der Zeit des Sterbens, Frieden in der Zeit des Krieges sind immer zu wünschen und zu erstreben.

Für viele erfolgreiche und einflussreiche Menschen ist die Zeit des Älterwerdens eine schwierige Zeit. Wenn die Betroffenen spüren, dass weder der Geist noch der Körper entsprechend dem Wunsch und der Gewohnheit reagieren und die Kräfte nachlassen, kann es passieren, dass diese Menschen, anstatt die Realität zu akzeptieren, mit allen Mitteln versuchen ihren Stand zu sichern, was letztendlich zu einer größeren Enttäuschung führt.

Viele Menschen werden auch konfrontiert mit einer Zeit finanzieller Not, mit Trennung vom Partner oder einer Zeit die geprägt ist von Streitigkeiten im Familien- und Freundeskreis.
Wie gehen wir mit den unguten Zeiten des Lebens um, ist die Frage die wir uns in der Feier des Glaubens stellen können. Jesus Christus ist unser Vorbild, der mit seinen schwierigen Zeiten der Versuchung, des Verrates, der Passion und des Sterbens vorbildlich umgegangen ist. Er hat Gott, Vater genannt und mit ihm in enger Beziehung diese schwierigen Zeiten gemeistert. Er hat seine Jünger und Diener Freunde genannt und in enger Freundschaft versucht, mit ihnen seine schwierige Zeit zu verbringen. Mit Gott und mit nahestehenden Menschen in engem Kontakt zu stehen, ist die Botschaft, die Jesus uns gibt, in unserem Umgang mit einer unguten Zeitphase in unserem Leben. Wir wollen heute Gott und vielen Menschen danken für den Beistand in den guten und den weniger guten Zeiten des Jahres 2011. Im neuen Jahr wünsche ich Ihnen nicht nur in den guten Zeiten Gott und Menschen zum Beistand, sondern besonders dann, wenn wir das Leben als schwer und ungut erfahren.

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