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Sonntag, 25. Dezember 2011

1. Weihnachtsfeiertag 2011


Predigt am 25.12.
Prolog des Johannesevangeliums
Am ersten Weihnachtstag hören wir jedes Jahr den Prolog des Johannesevangeliums. Dieser Prolog ist sehr philosophisch-theologisch und sehr abstrakt formuliert. Der Hintergrund dieser Formulierung ist die griechische Philosophie und der Versuch des Evangelisten den griechischen Gelehrten in ihren Denkweisen das Evangelium zu verkünden. Nicht nur unter den Griechen gab es solche Denkweise, sondern unter anderen Völkern auch.
In heutigen Evangelium ist die Rede über den Anfang. Verschiedene Anfänge sind dort angedeutet. Zuerst wird über den Anfang der Welt geredet. Dann ist die Rede über den Anfang der Menschwerdung Gottes durch Jesus Christus. Über den Anfang des Zeugnisgebens durch Johannes der Täufer ist auch als Thema gebracht. Schließlich endet dieser Prolog des Johannesevangeliums mit der Nachricht über das Sehen Gottes durch Jesus Christus, „der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht“ und der die Kunde über das Sehen Gottes gebracht hat.
Heute wollen wir über das Sehen Gottes uns ein wenig Gedanken machen, und uns überlegen, ob wir Gott gesehen haben oder wir Gott sehen können oder Menschen kennen, die Gott gesehen haben.
Zwei wichtige Botschaften teilt der Evangelist mit. Erstens: Jesus ist Gott. Zweitens Jesus der Gott ist, zeigt uns Gott. Mit dem ersten Thema wird deutlich, dass Diejenigen, die Jesus gesehen haben, sie haben Gott gesehen.
Wir haben Jesus nicht gesehen, im Sinnes des Sehens mit unseren Augen, weil wir 2000 Jahre nach Christus leben. Aber wir haben über Jesus gehört, seine Botschaft ins Herz genommen und kennen viele Jünger, die mit Jesus waren.
Die erste Botschaft, nämlich Jesus ist Gott und Diejenigen die Jesus sahen, Gott gesehen haben, ist nur für gläubige Christen verständlich. Aber kein Mensch auf der Welt würde heute die zweite Botschaft ablehnen: nämlich Jesus zeigt uns Gott und er verkündet die Botschaft Gottes.
Alle Menschen sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, die viele als Suche nach Gott bezeichnen.
Die Suche nach Gott und die Suche nach dem Sinn des Lebens können wir dort anfangen, wo Einer den Sinn des Lebens und Gott gezeigt und verkündet hat. Sein Name ist Jesus von Nazareth.
Jesus hat uns Gott gezeigt, er hat uns den Sinn des Lebens verkündet.
Der Evangelist Johannes nennt Jesus von Nazareth als der Anfang von allem und als die Herrlichkeit Gottes.
Er gibt diesem Anfang, der auch das Ende sein wird, der Jesus, der Fleisch gewordener Sohn Gottes ist, verschiedene Namen.
Diese Namen sind Wort, Licht, Herrlichkeit, Gnade, Wahrheit. Das Gegenteil sind Lüge, Unwahrheit, Dunkelheit. Wo das Wort treu bleibt, wo das Licht strahlt, wo Gnade herrscht, wo die Wahrheit ihren Platz hat, dort ist die Herrschaft Gottes.
Dort sehen und erleben wir heute Gott.
Alle Unternehmungen gegen Lüge und Unwahrheiten, Unehrlichkeiten und Untreue werden helfen das ewige Wort sprechen zu lassen, das ewige Licht strahlen zu lassen und die Wahrheit Gottes zu verbreiten.
Daher ist nicht nur der Anfang das Wort, das Licht, die Gnade und die Wahrheit, sondern auch das Ende.
Es ist nicht nur Jesus Christus und seine Botschaft der Anfang, sondern auch das Ende. Nicht nur der Anfang die Herrlichkeit Gottes, sondern auch das Ende.
Wir sehen Gott heute nicht nur in der Botschaft Jesus Christus, in seinen Worten in der Bibel und seinen Sakramenten, sondern auch in der Erfahrung der Treue, in der Erfahrung der Wahrheit, in der Erfahrung einer echten Liebe, in der Erfahrung der Gnade.
Um Jesus Christus, Gott zu sehen und zu erleben, müssen wir im Leben auch Liebe, Treue, Wahrheit und Herrlichkeit erfahren.
Jesus ist die Verkörperung des Wortes, der Liebe, der Wahrheit und der Herrlichkeit, die Gott selber ist. Dass Sie dieses große Geschenk Gottes an uns, in diesen Tagen der Weihnacht besonders spüren und erfahren, das ist mein Wunsch für Sie.

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