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Samstag, 26. Februar 2011

8. Sonntag im Jahreskreis


Evangelium vom 8. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A: Mt 6,24-34

Predigt
Immer wenn ich die Bibel lese oder einen Abschnitt aus der Bibel höre, bemerke ich, dass jeder Abschnitt der Bibel viele Themen und Ideen beinhaltet und dadurch sehr reich an Themen ist. Jeder Satz hat eine große Aussagekraft. So ist es auch im heutigen Evangelium:

Das heutige Evangelium berichtet, dass Niemand zwei Herren dienen kann. Wir können nicht Gott und dem Mammon dienen, sagt Jesus.

Die Rede Jesu, dass wir uns entweder ganz für Gott entscheiden sollen und dafür auf Gegeninteressen verzichten sollen, scheint schwierig zu sein, zu praktizieren. Gleichzeitig wissen wir, dass die Pflege mehrerer Interessen zur gleichen Zeit, Überlastung, Ungenauigkeit, Probleme und Kritik verursachen kann. Jesus redet aber eigentlich nicht über mehrere Interessen in der gleichen Zeit, die manche Menschen vielleicht schaffen werden. Jesus redet von der Sache Gottes und den Sachen, die gegen Gott sind. Jesus verlangt von uns eine radikale Entscheidung über die Dinge, die für die Menschen wesentlich wichtiger sind als alles andere, nämlich eine Entscheidung für Gott. Unsere Entscheidung für Gott verlangt einen Verzicht von Dingen, zu denen unsere menschliche Natur neigt. Wer bereit ist, diesen Verzicht auszuüben, der hat Gott in sich und die Menschen werden ihn als Gottesmensch anerkennen. Wir haben viele Beispiele von Christen, die wir die Heiligen nennen, die sich 100% für Gott entschieden haben und ihr Leben entsprechend gestalteten. Jesus stellt uns die Frage, ob wir bereit und fähig sind, uns von ganzem Herzen für Gott und seine Botschaft nach unserer Erfahrung und Überzeugung zu entscheiden und dafür zu leben. In einer Welt der Gottlosigkeit und dem Versuch vieler Menschen, Gott ohne Kirche zu suchen, ist es nicht leicht sich nach unserer Tradition und dem Glauben für Gott zu entscheiden, weil unsere Gottessuche mit der Kirche und mit dem kirchlichen Leben sehr verbunden ist. Kirche ist der Weg den wir kennen und der uns vertraut ist, um Gott zu erfahren und Gott zu suchen. Hier geht es um die Frage über die radikale Entscheidung für Gott, ob wir dazu fähig sind, und um den Weg zu Gott, den wir kennen. Jesu lädt uns ein, überzeugte Menschen zu sein und sich radikal für Gott zu entscheiden.

Um diese Entscheidung für Gott zu treffen, spielt Gottvertrauen die größte Rolle. Die Rede Jesu, dass wir uns keine Sorgen um Nahrung und Kleidung machen brauchen, weil die Lilien auf dem Feld ohne solche Sorgen leben, signalisiert dieses Gottvertrauen. Wir sollten uns keine Sorgen um den morgigen Tag machen, weil jeder Tag seine eigenen Sorgen hat, sagt Jesus. Gott kümmert sich um uns alle.

Aber wir planen viel für die Zukunft. Wir schließen z. B. mehrere Versicherungen ab, um unser Leben und unsere Zukunft zu sichern. Jesus ist nicht gegen eine vernünftige Planung, sondern gegen unnötige, ängstliche Sorgen über die Zukunft. Unnötige, angstmachende Sorgen und eine vernünftige, nötige Planung für die Zukunft sind ganz unterschiedliche Dinge. Wenn wir uns für Gott entscheiden und mit Gottvertrauen leben, können wir gelassen und froh unser Leben gestalten und müssen uns keine unnötigen Sorgen machen. Das wünsche ich Ihnen und mir selbst. Bitten wir um Gottes Hilfe, damit wir fest auf ihn vertrauen, für ihn leben und seine Botschaft glaubwürdig verkünden können.

Samstag, 19. Februar 2011

7. Sonntag im Jahreskreis


Begrüßung

Wir sind von Jesus eingeladen eine Stunde in seiner Gegenwart über die Botschaft Gottes nachzudenken und als Kinder Gottes die Gemeinschaft zu erleben. Das Leben spendende Brot und der Wein als himmlische Speise und Trank können wir in dieser Feier empfangen. Deswegen wollen wir zu Begin dieser Feier Gott für unsere Schwächen und Fehler um sein Erbarmen bitten.


Predigt

Jesus redet gegen die Gerechtigkeit der Juden, die Auge für Auge und Zahn für Zahn heißt. Wenn Jemand deine rechte Hand verletzt hat, soll die Tat mit der Verletzung der rechten Hand vom Täter bestraft werden. Mit dieser Art der Strafe heilt die Verletzung nicht, sondern dadurch wird die Verletzung verdoppelt. Falls die Strafe mit guten Taten gegenüber den Betroffenen beglichen würde, könnten wir daraus ein Ergebnis für das Wohlwollen der Menschen erleben. Das Gerechtigkeitsdenken, Auge für Auge und Zahn für Zahn ist keine Gerechtigkeit mehr, sondern eine Bosheit, die Jesus ablehnt. Bosheit gegen Bosheit empfiehlt Jesus nicht. Jesus empfiehlt gute Werke gegen das Böse.


„Ich aber sage euch:Leistet dem, der euch etwas Böses antut,keinen Widerstand,sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt,dann halt ihm auch die andere hin.Und wenn dich einer vor Gericht bringen will,um dir das Hemd wegzunehmen,dann lass‘ ihm auch den Mantel.Und wenn dich einer zwingen will,eine Meile mit ihm zu gehen,dann geh zwei mit ihm. „


Diese Lehre ist schwer zu verstehen und zu praktizieren. Jesus sagt aber nicht, dass wir durch solche tugendhafte Art des Umgangs mit bösen Menschen, diese bekehren können; sondern er vergleicht solche Art mit den Taten des himmlischen Vaters und lädt uns ein so perfekt zu sein, wie der himmlische Vater.


Der Lohn für solche Taten scheint es nur im Himmel zu geben. Warum handelt der himmlische Vater mit dem Guten gegenüber den Bösen? Warum sind wir gefordert, gegenüber den Bösen das Gute zu tun?Wenn wir die Bösen so wie so nicht ändern können, und wir würden beginnen gegen jede Bosheit böse zu reagieren, dann wird das menschliche Leben schwierig. Die Zerstörung der Harmonie wegen der Bosheit eines Menschen wird um das Vielfache vergrößert. Manchmal ist es besser manche Bosheiten zu ignorieren, damit die Bosheit keine Chance bekommt sich als Bosheit weiter zu verbreiten.Neid und Bosheit wird die Menschen zerstören. Die Anweisung Jesu das Gute zu tun und die Feinde zu lieben, bedeutet, dass wir nie das Böse tun sollen, und gegen Bosheit nicht mit Bosheit reagieren sollen, damit wir die Reinheit des Herzens vor Gott dem Vater bewahren können. Wer böse ist und böse handelt, wird selber durch die eigene Bosheit zerstört: Es gibt genug Fälle die diese Theorie bestätigen. Deswegen ist die Bitte Jesu für uns Christen nicht nur aus dem Grund der göttlichen Anweisung, sondern auch aus dem Grund der Naturgesetze bedeutend.


In diesem Zusammenhang finde ich die folgende Geschichte von Fjodor Dostojewski interessant. (Auch wenn wir heute den Begriff Weib nicht mehr verwenden, lese ich die Geschichte so, wie der damalige Autor sie schrieb.)

"Es lebte einmal ein altes Weib, die war sehr, sehr böse. Eines Tages starb sie. Diese Alte hatte in ihrem Leben keine einzige gute Tat vollbracht. Da kamen dann die Engel, ergriffen sie und warfen sie in den Feuersee. Ihr Schutzengel aber stand da und dachte: Kann ich mich denn keiner einzigen guten Tat von ihr erinnern, um sie Gott mitzuteilen? Da fiel ihm etwas ein, und er sagte zu Gott: Sie hat einmal aus ihrem Gemüsegärtchen ein Zwiebelchen herausgerissen und es einer Bettlerin gegeben. Und Gott antwortete ihm: Nimm dieses selbe Zwiebelchen und halte es ihr in den See, so dass sie es ergreifen und sich herausziehen kann, und wenn du sie aus dem See herausziehen kannst, so möge sie in das Paradies eingehen, wenn aber das Zwiebelchen reißt, dann soll sie bleiben, wo sie ist. Der Engel lief zu dem Weib und hielt ihr das Zwiebelchen hin: Nun, sagte er zu ihr, fass an, und wir wollen sehen, ob ich dich herausziehen kann. Und er begann vorsichtig zu ziehen - und zog sie beinahe schon ganz heraus. Als aber die anderen Sünder im See bemerkten, dass sie herausgezogen wurde, klammerten sie sich alle an sie, damit man auch sie mit ihr zusammen herauszöge. Aber das Weib war böse, sehr böse und stieß sie mit ihren Füßen zurück und schrie: Nur mich allein soll man herausziehen und nicht euch; es ist mein Zwiebelchen und nicht eures. Wie sie aber das ausgesprochen hatte, riss das kleine Pflänzchen entzwei. Und das Weib fiel in den Feuersee zurück und brennt dort noch bis auf den heutigen Tag. Der Engel aber weinte und ging davon."


Die böse Frau in dieser Geschichte hätte sich eigentlich freuen sollen, dass durch sie und ihre kleine Zwiebel hunderte von Menschen aus der Hölle gerettet werden konnten. Statt dieser Freude, war sie sehr egoistisch und böse und wollte keinem anderen Menschen helfen. Sie konnte nicht mit ansehen, dass ihren Mitmenschen etwas Gutes durch sie zukommen würde. Dadurch hat sie ihre eigene Rettung nicht erlangt. Aus diesem Beispiel können wir lernen, dass keiner für sich alleine leben kann. Das Böse wird nie gewinnen, auch wenn einige für eine Weile das Gefühl des Gewinnens bekommen; das Böse wird meistens durch die eigene Bosheit selbst vernichtet.


Unser Gott ist nicht ein Gott des Bösen, sondern ein Gott der Liebe.

6. Sonntag im Jahreskreis


Evangelium vom 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A:
Mt 5,17-37
Predigt
Einen ziemlich langen Evangeliumsabschnitt haben wir heute gehört. Jesus redet über die Gesetze, die zu erfüllen sind und gibt Mahnungen und Warnungen die wir achten sollen. Zum Teil erschreckend, zum Teil Erfreuliches, dass Jesus in klaren Worten ausspricht. Um zu wissen, ob diese erste Beobachtungen stimmen, müssen wir die Worte Jesu kritisch analysieren und seine Botschaft in diesem Abschnitt zusammenfassen.

Jesus redet mit seinen Jüngern, mit ihrem jüdischen Hintergrund, in denen sie mit den jüdischen Gesetzen und damaligen nah östlichen Kulturen lebten, die von griechischen und römischen Gesetzen, Besatzungen und Kulturen sehr beeinflusst waren.
Auge für Auge und Ohr Zahn für Zahn waren die normalen jüdischen Handlungsweisen und Gesetze. Es gab in den Handlungen keine Rede von Barmherzigkeit und keine Spuren der Liebe. Sie verlangten eine Gerechtigkeit, die durch die heutigen technischen Möglichkeiten, kein Mensch mehr entscheiden muss, sondern die sie in Computer eingeben, analysieren und entscheiden lassen können. Diese Art der Handlung wird immer das Menschliche zurücksetzen und die maschinelle Art der Handlungsweise bestätigen, die dann ein gutes menschliches Leben schwierig und unmöglich macht. Jesus ist für die Gesetze, für die Ordnung und für die Tradition, denen wir seit Jahren folgen; aber Jesus ist gegen die Art und Weise, wie wir die Gesetze interpretieren, wie wir Ordnung halten und die Traditionen pflegen.
Die Gesetze gegen das Töten, die Scheidung und das Schwören und Zürnen im Namen Gottes bestätigt Jesus. Die Worte Jesu über das Töten oder Schwören werden die Leute auch heute bestimmt gut verstehen und zustimmen; aber ob alle die Worte Jesu über die Scheidung heute so mit Begeisterung verstanden werden, bin ich mir nicht sicher. Damals haben viele Männer einfach mit einer Scheidungsurkunde ihre Frauen entlassen und dadurch ein echtes familiäres Leben zerstört, was weder aus menschlichen Gründen noch aus naturgesetzlichen Gründen zu akzeptieren war. Jesus redet gegen die Scheidung um die Familie und die Frauen zu schützen. Der Fall von Unzucht war damals ein anerkannter Grund für eine Scheidung, die Jesus akzeptierte und gegenseitige Treue hält Jesu für den Zusammenhalt sehr wichtig und Untreue als einen Grund für ein Auseinandergehen, obwohl es nicht gewünscht war, aber man dazu gezwungen war. Um solche Fälle zu vermeiden hat Jesus eine eigene strenge Regel, die lautet:
„Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht,
hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.
Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt,
dann reiß es aus und wirf es weg!
Denn es ist besser für dich,
dass eines deiner Glieder verlorengeht,
als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird.
Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt,
dann hau‘ sie ab und wirf‘ sie weg!
Denn es ist besser für dich,
dass eines deiner Glieder verlorengeht,
als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt. „
Es scheint hart, aber ist praktisch und wahr. Der unvorsichtige und lieblose Umgang mit Menschen und achtungslose und unüberlegte Worte und Taten verursachen viele Probleme.
Die Norm für alle Urteile und Auslegung aller Gesetze ist für Jesus die Liebe. Die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen in der Familie und über die Grenzen der Familie hinaus macht unser menschliches Leben auf der Erde schön, harmonisch und lebenswert.
Eine alte Legende über zwei Mönche kann uns die Gesetze Gottes noch deutlicher darstellen.

„Eine alte Legende erzählt von zwei Mönchen, die Streit miteinander haben. Sie können sich nicht einigen, denn jeder von beiden fühlt sich im Recht. Schließlich tragen sie dem Abt ihre Sache vor und bitten ihn, den Streit zu schlichten und für Gerechtigkeit zu sorgen. Der Abt möchte eine Nacht Bedenkzeit und gibt den Mönchen am nächsten Morgen seine Antwort:
"Gerechtigkeit gibt es nur in der Hölle, im Himmel regiert die Barmherzigkeit, und auf Erden gibt es das Kreuz!"

5. Sonntag im Jahreskreis


Predigt:

Mt. 5-13-16

Drei wichtige Themen aus dem heutigen Evangelium haben mich beeindruckt.Erstens Jesus sagt seinen Jüngern, ihr seid das Salz der Erde. D.h. er sagt uns, dass wir Salz der Erde sind. Salz gibt dem Essen Geschmack. Wie Salz dem Essen einen guten Geschmack gibt, können wir uns als von allen gewünschte und allen nötige Menschen fühlen. Dieser Vergleich Jesus von uns mit dem Salz zeigt deutlich, dass wir, wie das Salz für ein gutes Essen, auf der Erde wichtig sind. Wenn jeder von uns so wichtig ist, wie Salz für ein gutes Essen, haben wir einen wichtigen Beitrag zu leisten, nämlich einen ähnlichen Beitrag wie Salz für ein gutes Essen leistet. Das wünsche ich uns allen, dass wir uns sehen als Salz der Erde, als wichtige Menschen mit einem wichtigen Beitrag.


Zweitens: Jesus sagt seinen Jüngern und uns, dass wir Licht der Welt sind. Wir können uns nur vorstellen, wie es einem blinden Menschen geht, aber ein blinder Menschen weiß vielleicht noch besser, wie wichtig das Licht ist. Ich habe in manchen Ecken der Welt die Dunkelheit der Nacht ohne Licht erlebt, wo man sich gar nicht zu bewegen traut, weil man nicht weiß, was vor einem ist. In der Erfahrung der Dunkelheit wissen wir, wie wichtig das Licht für uns ist. Wenn wir Licht für die Welt sind, bedeutet es, dass wir für die Welt sehr wichtig sind. Das Licht zeigt uns den Weg, das Licht beleuchtet und in der Beleuchtung sehen wir vieles besser und deutlicher. Wir als Licht sollen den anderen den Weg zeigen und für viele Wissen vermitteln. Wir wissen viel mehr als viele andere Menschen. Die Bereitschaft, unser Wissen den anderen zu vermitteln und dadurch das Licht für die Welt zu bleiben, ist eine von Jesus gewünschte Aufgabe.


Drittens: Wir als Licht der Welt sollen uns nicht unter dem Gefäß verstecken, sondern mit guten Werken vor den Menschen leuchten, damit Gott der Vater gepriesen wird. D.h. wir sollen Mut haben, gute Werke zu tun und von sich raus zu kommen und vor den Menschen zu zeigen, was wir sind. Wir sind die Menschen, die an Gott glauben, die an Jesus Christus glauben, die für die Wahrheit stehen und für die Nächstenliebe, die Hilfsbereitschaft zeigen und sich für Gerechtigkeit einsetzen. Die Merkmale der Christen sind die Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit, Glaube an Gott und Hoffnung in allen Situationen des Lebens. Mit diesen Merkmalen können wir vor den Menschen als Salz der Erde und als Licht der Welt bleiben.


Wir haben letzte Woche die Vorbereitung zur Firmung in unserer Gemeinde begonnen. Es freut uns sehr, dass die Jugendlichen mit Herrn Lohmeier und den Firmhelferinnen und -helfern zusammen in kleinen Gruppen über wichtige Themen unseres christlichen Glaubens und Lebens diskutieren und versuchen überzeugte Christen und Christinnen zu bleiben. Heute leben wir in einer Zeit, in der wir wahrhafte und überzeugte Menschen brauchen. Wir leben in einer Welt, in der die Glaubwürdigkeit der Menschen zurückgeht. Manchmal denken und erfahren wir, dass in der heutigen Zeit die Glaubwürdigkeit der Kirche in Frage gestellt wird. Aber es ist nicht nur die Kirche, die ihre Glaubwürdigkeit verliert. Die Politik und Politiker haben ihre Glaubwürdigkeit weitgehend verloren. Die großen Unternehmungen und Firmen verlieren ebenso ihre Glaubwürdigkeit. Die Glaubwürdigkeit der Lehrer wird in Frage gestellt. D.h. überall in der Welt in allen Bereichen des menschlichen Lebens verlieren wir die Glaubwürdigkeit. Wenn die Menschen und Gruppen ihre Glaubwürdigkeit verlieren, wird das menschliche Leben mit menschlichen Werten sehr schwierig. Ich würde in der heutigen Zeit für mehr Glaubwürdigkeit plädieren, damit der Glaube, die Liebe und die Hoffnung in der Welt wieder mehr erfahrbar sind und mehr Gerechtigkeit und Nächstenliebe ausgeübt werden. Die Jugendlichen haben in dieser Hinsicht einen guten Beitrag zu leisten. Ihr könnt vorbildlich und mit Mut agieren. Wir sind Salz der Erde. Wir sind Licht der Welt.

Mittwoch, 2. Februar 2011

Bergpredigt



Predigt

Jesus der Messias war der Hoffnungsträger der damaligen Zeit, der die Träume der Völker für eine neue Weltordnung, für Gerechtigkeit und Frieden zu realisieren versprechen sollte. Gerechtigkeitsgedanken von den Juden und die Weltordnung der Römer waren ungerecht und ausbeutend. Jesus hat die Herausforderung wahr genommen. Er hat die Jünger zu sich gerufen, begonnen zu reden und zu predigen über das Reich Gottes und zu tun die Taten seiner Vision und der Herrschaft Gottes.

Die Bergpredigt Jesu oder die Seligpreisungen sind die Magna Charta der neuen Weltordnung, der Herrschaft Gottes, die Wege für Frieden und Gerechtigkeit. Sie waren Träume einer neuen Welt, Gebote und Richtlinien einer neuen Weltordnung.

Papst Johannes Paul der II. sagt in einer seiner Enzykliken, dass die Seligpreisungen eigentlich eine stille Autobiographie Jesu sind. Papst Benedikt der XVI. berichtet, dass die einzelnen Stücke der Seligpreisungen wir tatsächlich in Jesus Christus verwirklicht finden. „Er ist der, der arm ist im Heiligen Geiste. Er ist der, der aus den Armen kommt. Er ist der, der sich um die Gerechtigkeit der anderen müht. Er ist der, der Frieden stiftet. Er ist der, der um der Wahrheit willen leidet. „ (Glaube und Welt, Gespräch mit Peter Seewald)

Nach der Bergpredigt sind die Armen die Trauernden, die keine Gewalt anwenden, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, die Barmherzigen, die ein reines Herz haben, die Frieden stiften, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, selig. Jesus verspricht auch den Lohn für die Seligen vor Gott; das Himmelreich, Trost, Erben des Landes, die Sättigung, das Erbarmen, und den Frieden: Alle diese Zusagen brauchen wir heute für die Welt, für uns. Die Seligpreisungen mit dem Lohn für die Seligen haben eine doppelte Dimension, nämlich einmal was die Seligen auf der Erde erreichen können und auch was sie im Himmel bekommen werden; die Worte beinhalten eine sehr humananistische und spirituelle Botschaft. Ich möchte die Seligpreisungen noch einmal lesen, damit wir bewusst hören, was Jesus uns sagen will, es ist Trost, Zuspruch und zugleich ein Anspruch, wir hier im Gottesdienst und alle Christen sind heute seine Jünger und wir hören aufmerksam was Jesus uns sagt:

Selig die Trauernden;denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden;denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit;denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen;denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben;denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften;denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgtund auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt:Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Diese Worte Jesu sprechen für sich selber, sie brauchen keine große Erklärung. Amen.