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Sonntag, 23. Mai 2010

Pfingsten 2010


Begrüßung
Heute feiern wir das Pfingstfest. An Pfingsten denken wir an das Herabkommen des Heiligen Geistes zu den Jüngern Jesu wie Jesus es ihnen versprochen hat. Bei der Firmung haben auch wir, wie die Jünger Jesu damals den Heiligen Geist empfangen und bei jedem Pfingstfest erneuern wir diesen Empfang des Heiligen Geistes. Wir haben uns heute hier im Gottesdienst versammelt um vom Heiligen Geist neu erfüllt zu werden und mit den Gaben des Geistes bereichert zu werden. Öffnen wir unsere Herzen für dieses große Geschenk Gottes an uns.


PredigtJon, 20. 19-23


Jesus hat seinen Jüngern den Heiligen Geist versprochen. Die Jünger Jesu haben diesen Geist empfangen. Nach dem Tod und der Auferstehung Jesu waren die Jünger sehr verängstigt, aber der Heilige Geist schenkte ihnen Kraft und Mut für ihre Erfahrung der Frohbotschaft und des Heils einzustehen und das Evangelium in der Welt zu verkünden. Deswegen verstehen wir das Pfingstfest als Geburtstag der Kirche. Mit dem Pfingstereignis und der Erfahrung der Jünger Jesu an Pfingsten begann die Verkündigung und viele haben an das Evangelium und an Jesus Christus geglaubt. Die Verkündigung der Frohbotschaft über 2000 Jahre bleibt bis heute lebendig, aber wir brauchen und suchen nach neuen Wegen der Verkündigung, die die heutigen Menschen mehr anspricht und die für alle verständlich ist.


Manchmal denken wir und fragen uns, ob der Geist Gottes noch in der Kirche wirkt und seine Gegenwart spürbar ist. Manches Geschehen in der Kirche und manche Einstellung der Gläubigen und kirchlicher Verantwortlichen führen zu Sorgen und Ängsten und sogar zu der Bezweiflung, ob die Kirche Christi so sein darf und ob die Kirche Christi noch den Kern der Botschaft bezeugt und den Dienst des Zeugnisses und der Verkündigung ernsthaft wahr nimmt. Aus Verzweiflung und Enttäuschung treten Gläubige aus der Kirche aus oder verhalten sich sehr indifferent zur Kirche. Meine Meinung ist, dass die Kirche in ihrer zweitausend jährigen Geschichte immer wieder für ihre Existenz und für ihre Rechte an der Verkündigung kämpfen musste, aber diesen Kampf auch immer gewonnen hat. Unsere Verzweiflung und die heutigen Probleme sollen nicht unbeachtet bleiben, sondern sehr ernst genommen werden. Wir glauben an die katholische Kirche die vom Heiligen Geist begleitet und vom auferstandenen Herrn geführt wird. Wir sollten zu diesem heiligen Geist beten und uns mit der Kraft des Heiligen Geistes für eine heilige, apostolische und katholische Kirche einsetzen und dafür wenn nötig ganzherzig kämpfen. Die Verbreitung der Frohbotschaft im Sinne der Verkündigung der Liebe Gottes an die Menschen und Frieden auf Erden unter allen Völkern ist der Inhalt des Evangeliums, das Jesus verkündet hat. Eine selbstlose Hingabe für die Liebe, für Gerechtigkeit, Frieden und Harmonie ist der Kern der Frohbotschaft, den wir nicht nur verkünden, sondern den wir uns auch durch unsere persönliche Überzeugung zu eigen machen sollen, um uns damit identifizieren zu können.


Wie wir soeben im Evangelium gehört haben, ist die Verkündigung der Liebe und des Friedens Gottes die erste und die wichtigste Aufgabe von allen Gläubigen. Für die Kraft und für die Echtheit dieser Verkündigung hat Jesus uns seinen Heiligen Geist gesandt.


Das Pfingstfest ist jedes Jahr für uns ein Anlass zu überlegen und uns zu prüfen, wie wir diesen Auftrag der Verkündigung erfüllt haben und ob wir unser Leben vom Heiligen Geist durchdrungen geführt haben.


Diesen Absatz könnte man einfügen, aber ich lasse Dir die Freiheit.
Wenn wir an Pfingsten den heiligen Geist als den göttlichen Beistand feiern und für uns erbitten, dann sollten wir uns diesem Geist öffnen, dass er in uns und auch mit uns wirken kann.


Der frühchristliche Schriftsteller Athenagoras sagte einmal:“Ohne den hl. Geist ist Gott fern, bleibt Christus in der Vergangenheit, ist das Evangelium ein toter Buchstabe, die Kirche ein bloßer Verein, die Autorität eine Herrschaftsform und die Mission Propaganda, die Liturgie eine Geistesbeschwörung.“


Ich bin der Meinung, dass die Kirche von der Basis bis zur Leitung heute besonders die Erfüllung des Heiligen Geistes und das Feuer seiner Liebe sowie eine treue und liebevolle Wahrnehmung der Frohbotschaft braucht. Das Einzige was wir dafür tun können, ist den Herrn zu bitten, damit unser Herr Jesus Christus mit der Sendung seines Geistes die Kirche von oben bis unten wieder neu fähig macht das Evangelium aufrichtig zu leben und gegen alle verkehrten Wege und Arten menschlicher Schwachheiten zu kämpfen, damit der Friede und die Liebe Gottes die herrschende Kraft und bleibende Hoffnung wird und wir als die Gemeinschaft der Gläubigen für Gottes Gegenwart auf Erden echte Zeugen sind.

7. Sonntag in der Osterzeit


Einleitung:

Jesus liegen drei große Themen am Herzen, die er den Jüngern und uns ins Herz einpflanzen möchte: "einander lieben", "einander dienen", "eins-sein mit ihm und untereinander".Im heutigen Evangelium befasst Jesus sich mit dem Eins-Sein. Öffnen wir ihm unser Ohr und unser Herz, um sein Anliegen tief in uns aufzunehmen.
Predigt
Das Johannesevangelium Kap. 17. beinhaltet das Gebet Jesu für seine Jünger und ihre Nachkommen. D.h. Jesus hat damals auch für uns gebetet. Aus diesem Gebet haben wir heute einen kleinen Abschnitt gehört.


Das Hauptthema im Gebet Jesu war die Einheit. Die Einheit und Liebe zwischen seinen Jüngern war das Herzensanliegen Jesu. Das Vorbild dieser Einheit ist die Beziehung zwischen Jesus und dem Vater. Deswegen hat Jesus wie folgt gebetet: „ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben. Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. „

Die Christen in den ersten Jahrhunderten haben diese Liebe und Einheit praktiziert und diese Einheit im Glauben und Nächstenliebe erlebt. Gegenseitige Anerkennung und Akzeptanz waren für sie am wichtigsten. Aber später kam es zu Spaltungen und Problemen untereinander. Obwohl viele Spaltungen in der Kirche rein menschliche und politische Gründe hatten, haben die Menschen die Spaltungen im Namen Christi und im Namen des wahren Glaubens stehen lassen und heute sind die Christen so weit, dass wir uns eine Einheit kaum mehr vorstellen können. Trotz solcher unvermeidbaren Probleme gibt es unter den Christen eine große Sehnsucht nach Einheit und Bekenntnis einer Kirche und eines Herrn. Der ökumenische Kirchentag in diesen Tagen ist ein großes Zeichen dieser Sehnsucht der Christen, die als gläubige Christen ihren Glauben bekennen wollen und alle Christusgläubigen als eine Gemeinschaft Zeugnis ablegen wollen. Viele auch aus unserer Gemeinde, die in diesen Tagen in der Stadt verschiedene Veranstaltungen besuchten, haben bestimmt erlebt, wie tausende Menschen sich begeistert einsetzen für die Einheit und für ein christliches Bekenntnis.


Was wir in diesen Tagen in München erleben dürfen ist ein großes äußeres Zeichen dieser Sehnsucht nach Einheit. Neben diesen großen Zeichen der Einheit gibt es auch die innere Haltung zur Einheit unter uns einzelnen Christen. Die innere Haltung zur Einheit sehe ich als viel wichtiger als die äußeren Zeichen der Einheit, obwohl wir als Menschen mit Körper und Seele beides brauchen.
Wenn wir die Menschen mit unterschiedlichen christlichen Konfessionen als gleichwertige Christen ins Herzen schließen und die Unterschiede als menschlich begründen, ohne auf den eigenen Glauben und Überzeugung verzichten zu müssen, dann haben wir eine innere Haltung zur Einheit, die Jesus gewünscht hat. Wenn wir beginnen zu sehen, dass Jesus und seine Botschaft wichtiger sind als unsere eigene Auffassung und Erfahrung von Jesus und seiner Botschaft, dann sind wir Boten der Einheit der Christen. Durch den ökumenischen Kirchentag haben viele Menschen versucht diese Botschaft der Einheit weiterzugeben und sich dazu zu bekennen.


Viele Helfer und Helferinnen aus unserer Gemeinde haben seit einigen Wochen und besonders in diesen Tagen viel Zeit und Kraft geschenkt in verschiedenen organisatorischen Aufgaben mitzuhelfen und für Kirchentagsgäste Unterkunft und Versorgung zu suchen und zu richten. Mehrere Familien aus unserer Gemeinde haben Gäste aufgenommen, die für den Kirchentag nach München gekommen sind. Mehrere Männer und Frauen haben sich bereit erklärt in diesen Tagen für die Gäste das Frühstück zu richten und bei den Übernachtungen Nachtwache zu halten. Allen möchte ich für diese großherzige Geste ein herzliches Vergelt’s Gott sagen.


Heute geht der ökumenische Kirchentag zu Ende. Aber das Gebet Jesus für die Einheit seiner Jünger bleibt als ein Traun, der noch zu erfüllen ist. Es ist immer besser eine Kerze in der Nacht anzuzünden als sich über die Dunkelheit zu beklagen. Daher dürfen wir alle, jeder nach seiner Möglichkeit, uns nicht nur für die Einheit der Christen, sondern für die Einheit der Menschen bei uns in Harlaching einsetzen und dafür beten.


Am 08. März hat unsere Pfarrgemeinde den neuen Pfarrgemeinderat mit 10 Mitgliedern gewählt, in der ersten Sitzung des neuen Pfarrgemeinderates wurden noch fünf weitere Mitglieder dazu berufen und am 13. April in der konstituierenden Sitzung wurden Frau Veronika Feicht als Vorsitzende, Herr Max Dachs als stellvertretender Vorsitzender, Frau Dr. Gerda Röder als Schriftführerin, Frau Franziska Benz als Ersatzschriftführerin und Frau Marlis Neus als Vertreterin für den Dekanatsrat gewählt. Weitere Mitglieder des Pfarrgemeinderates sind: Dr. Alois Langgartner, Herr Michael Krug, Herr Robert Franck, Frau Luise Kessinger. Frau Luise Müller, Dr. Paula Bürkle-Grasse und Frau Gertrud Grass, Dr. Andrea Lorenz, Dr. Christian Weber und …(.Jugend). Auf Grund der langjährigen Tätigkeit für die Pfarrgemeinde wurde Frau Antonie Feuereck als Ehrenmitglied des Pfarrgemeinderates gewählt. Ein neu gewählter Pfarrgemeinderat nach jeweils vierjähriger Amtsperiode bedeutet auch immer einen Neuanfang. Zu diesem Neuanfang wünsche ich uns allen Gottes reichen Segen und eine fruchtbare Zusammenarbeit.


Sechs Mitglieder des alten Pfarrgemeinderates haben nicht mehr kandidiert und sind dadurch vom Pfarrgemeinderat ausgeschieden. Ihnen und den Personen die sich als Kandidaten für die Wahl zur Verfügung stellten, ein herzliches Vergelt`s Gott.


Die ausgeschiedenen Mitglieder sind Herr Florian Benz, Josef Cichon, Tilmann Cyllock, Frau Renate Meitner, Yuvone Salcher. Die fünf ehemaligen Mitglieder erhalten als besonderen Dank später noch eine vom Bischof unterschriebene Urkunde.


Ich möchte an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass ich für die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Gemeindemitglieder sehr dankbar bin und dass ohne das Ehrenamt in vielen Bereichen die Pfarrseelsorge heute unvorstellbar ist. Alle Gemeindemitglieder die sich zeitweise oder regelmäßig ehrenamtlich zur Verfügung stellen ein herzliches Vergelt’s Gott.


Den Glauben an Gott, an Christus, an den heiligen Geist und an die Kirche bekennen wir im Glaubensbekenntnis. Unser Glaube an die Kirche bewegt uns in der Pfarrgemeinde mitzuarbeiten. Durch unser von christlichen Werten geprägtes Tun und Handeln können wir Gottes Gegenwart in der Welt für unsere Mitmenschen spürbar machen.


Unsere Zusammengehörigkeit in der Pfarrgemeinde ist ein Zeichen dafür, dass Jesus lebt; Er ist auferstanden. Die Botschaft des auferstandenen Christus wollen wir in der heutigen Welt verbreiten: Der Herr ist auferstanden, Ihn haben wir erfahren. Sein Friede und seine Freude sei mit uns und der ganzen Welt.

Christi Himmelfahrt


Begrüßung

Am Fest Christi Himmelfahrt gedenken wir des Abschiedes Jesu von seinen Jüngern und des Neuanfanges der Jünger Jesu mit der Kraft des heiligen Geistes. In der Geschichte der Kirche ist Christi Himmelfahrt ein Abschluss und ein Neubeginn.
Das irdische Leben Jesu ist zu Ende gegangen und seine Jünger haben begonnen die Gegenwart Jesu im Zeichen von Brot und Wein zu erfahren und seine Botschaft zu verkünden. Wir rufen im Kyrie den von den Toten auferstandenen und in den Himmel emporgehobenen Jesus.


Predigt:


Vor der Himmelfahrt hat Jesus seinen Jüngern den Auftrag gegeben die Frohbotschaft weltweit zu verkünden, angefangen von Jerusalem und sie daran erinnert, dass sie, als seine Jünger Zeugen dafür sind. Dann hat Jesus seine Jünger gesegnet. Nachdem er seinen Segen erteilt hat, wurde Jesus vor den Augen seiner Jünger in den Himmel empor gehoben. Alles geschah in Betanien. Die Jünger kehrten nach Jerusalem mit großer Freude und priesen Gott.
Beim Abschied Jesu erfuhren die Jünger eine große Freude, weil sie wussten, dass Jesus trotz seiner Himmelfahrt bis zum Ende der Welt bei den Jüngern sein wird, wie Jesus es ihnen versprochen hatte.


Daher ist Jesus auch heute bei uns und mit uns, er begleitet uns und hilft uns. Den Auftrag Jesu, seine Botschaft weltweit zu verkünden gilt auch für uns, seine Jünger heute und seinen Segen, den er vor der Himmelfahrt seinen Jüngern erteilt hat, gibt Jesus auch uns, damit wir Menschen mit diesem Segen Gottes vieles bewirken können. Dieses Bewusstsein ist wirklich ein Grund für die Freude und ein Grund mehr Gott zu preisen und ihm zu danken.


Die Verkündigung und Zeugnis unseres Glaubens zu zeigen geschehen heute in unterschiedlicher Weise. Der 2. Ökumenische Kirchentag in München ist ein bedeutendes Zeichen zeitgemäßer Art der Verkündigung der Frohbotschaft Jesu, dass Jesus lebt und auferstanden ist. Das gemeinsame öffentliche beten und preisen Gottes in der großen Gemeinschaft von Christen sind Zeugnisse unseres Glaubens und unserer Erfahrungen, die unsere Mitmenschen zum Glauben an Gott und zu Jesus Christus führen können. In der Stadt gibt es in diesen Tagen eine Menge von Angeboten und Veranstaltungen wo wir die Freude unseres gemeinsamen Glaubens und ähnlicher Erfahrung Gottes erleben und verkünden können. Ich empfehle Ihnen und lade Sie herzlich ein, an einigen Veranstaltungen teilzunehmen.

Viele Helfer und Helferinnen aus unserer Gemeinde haben seit einigen Wochen und besonders in diesen Tagen viel Zeit und Kraft geschenkt in verschiedenen organisatorischen Aufgaben mitzuhelfen, besonders für Kirchentagsgäste Unterkunft und Versorgung zu suchen und zu richten. Mehrere Familien aus unserer Gemeinde haben Gäste aufgenommen, die für den Kirchentag nach München gekommen sind. Allen möchte ich für diese großherzige Tat ein herzliches Vergelt’s Gott sagen.


Wir glauben an Jesus, an die Kirche und wir haben Hoffnung auf die Zukunft. Mit diesem Thema tagen wir zum ökumenischen Kirchentag. Glauben, Hoffnung und Liebe sind die grundlegenden Themen unserer Kirche und unseres Christseins. Am Fest Christi Himmelfahrt haben die Jünger den Glauben bezeugt, die Liebe erfahren und eine unerschütterliche Hoffnung gehabt. Wie die Jünger Jesus haben auch wir den Auftrag die Frohbotschaft Christi im Glauben, in Hoffnung und Liebe zu verkünden, damit die Welt mit Frieden, Liebe und gegenseitiger Anerkennung eine neue Welt wird und Christus als Herr der Welt seinen Segen schenkt und seinen Frieden herrschen lässt. Amen

5. Sonntag der Osterzeit


Predigt

Jon, 13. 31-35

Liebe Mitchristen.
Das heutige Evangelium berichtet Wesentliches über die Liebe. Jesus sagt, dass die Liebe das Markenzeichen des Christen ist: "Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger und Jüngerinnen seid, wenn ihr einander liebt." Jesus selber ist das Beispiel der Liebe. Wie ich Euch geliebt habe, liebt einander, sagt Jesus. Nach seinem letzten Abendmahl hat Jesus seine Abschiedsrede gehalten und über die Liebe geredet.
Vom Leben, Wirken, Handeln und den Worten Jesu, wissen wir was Liebe ist.
Echte Liebe zu leben hat wenig mit Jemanden mögen oder mit Verliebtheit zu tun. Leider scheitern heute viele Ehen u. Partnerschaften, weil der Anspruch an den Partner zu hoch ist oder weil man das Wesentliche der Liebe nicht kennt und praktiziert. Was manchmal die Menschen als Liebe verstehen, hält dem Alltag nicht stand und was dann bleibt, endet in Langeweile oder in der Enttäuschung.
Wenn die zwischenmenschliche Liebe nur mit Gefühl und Genuß, Profit oder mit Gewinn gekennzeichnet ist, sind mit Sicherheit Probleme vorprogrammiert.
Für Jesus ist die Liebe eine selbstlose Hingabe. Er hat sich für seine Botschaft selbstlos hingegeben. Für seinen Glauben an Gott den Vater und für seine Sendung hat Jesus sich selbstlos hingegeben. Jesus hat sich für seine Freunde, seine Jünger und für uns selbstlos hingegeben.
Für Jesu war Liebe viel mehr als ein Dankeschön, oder ein Geschenk oder eine Einladung. Wenn die selbstlose Hingabe fehlen würde, wären alle anderen Gesten und Zeichen nicht ausreichend um die Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Vergebung und Verzeihung sind wichtige Kriterien der Liebe.
Nur wer Liebe erfahren hat z.B. als Kind von den Eltern und lieben gelernt hat, kann verstehen, was echte Liebe bedeutet. Liebe ist nicht nehmen, sondern geben. Jesus hat sogar sein Leben für seine Leute und für seine Sendung hingegeben. Das war für Jesus die Liebe. Liebe ist nicht oberflächlich, sie geht in die Tiefe. Wer alles zu geben versucht, der liebt, wer nur zu nehmen versucht, der ist lieblos und eigennützig.
Als Christen haben wir die Verantwortung die Liebe Gottes und die Liebe Christi durch unser Beispiel sichtbar zu machen und als lebende Liebeszeichen Gottes vor den Menschen für eine liebende Gemeinschaft zu stehen.
Besonders in einer Gesellschaft, in der alles um Profit und Genuß geht, bedeutet Liebe und Liebeshingabe sehr viel.
Möge uns Jesus lehren, wie groß die Hingabe seiner Liebe ist und wie beglückend das Miteinander in Liebe sein kann.
Amen

Marienpredigt 1. Mai 2010
Einführung

Am ersten Mai verehren wir den heiligen Josef, der Arbeiter. Gleichzeitig beginnen wir am heutigen Tag mit der besonderen Marienverehrung im Marienmonat Mai. Maria und Josef, die Mutter und der Vater Jesu sind uns vorbildliche Eltern, die alle Väter und Mütter in der heutigen Zeit sich als ihre Vorbilder nehmen können. Im Gottesdienst bitten wir um die Fürsprache von Maria und Josef für alle Eltern und für alle Kinder.


Predigt


Nicht nur der erste Mai sondern alle Tage im Monat Mai stimmen uns mehr als sonst lebensfroh und schenken uns neue Energie. Die Bäume und Pflanzen blühen, Mai Bäume sind aufgestellt, die Natur zeigt sich jetzt im Mai farbenfroh und erfüllt mit neuem Leben. Die Tage sind oft mit Sonnenschein gesegnet und man kann sich wieder mehr im Freien aufhalten. Der Monat Mai ist bes. der Verehrung der Gottesmutter gewidmet und so finden im Mai auch viele Marienwallfahrten statt. In keiner Region der Welt gibt es so viele Marienwallfahrten oder Marienwallfahrtsorte?? wie in Europa. Fast jeder kennt die großen Wallfahrtsorte in Deutschland wie Maria Eich, Altötting und Kevelear am Niederrhein. Maria ist die Schutzpatronin von Bayern und wird auch Patronin Bavaria genannt.


Diese Tage sind politisch und gesellschaftlich und religiös bedeutend. Die Finanzprobleme in Ländern der Europaunion, die Ölpest in Amerika, die politischen Machtprobleme in Thailand und hier in München der bevorstehende ökum. Kirchentag sind Themen, die heute die Menschen und die Medien beschäftigen. Wir dürfen heute alle diese Schicksale und Fragen, sowie die Menschen und die Länder unter den Schutz von Maria und Josef stellen.


Seit 1720 hat die Kirche den Monat Mai bes. der Marienverehrung geweiht. Wenn wir die überfüllten Kirchen in den Marienwallfahrtsorten besuchen, sind wir überzeugt, dass Marienverehrung heute noch sehr bedeutend ist. Als ich Lourdes, Fatima, Kevelear oder Altötting besuchte und die vielen Pilger sah, war ich überzeugt, dass Maria, die Mariologie, Marienwallfahrten und Gebete zu Maria heute bei den Gläubigen noch viel Gewicht haben. Aber ich kenne auch viele Menschen, die keine Marienverehrung verstehen und praktizieren und trotzdem versuchen gute Christen zu sein. Manche finden vieles an Marienwallfahrtsorten kitschig und übertrieben. Es zeigt uns die unterschiedliche Art und die Mentalität unterschiedlicher Völker. Diese Unterschiede im Denken und in der Handlung der Menschen hat mit der Bedeutung nichts zu tun. Maria, Marienverehrung und Marienwallfahrte sind bedeutend, weil die Gottesmutter Maria bedeutend ist und Maria uns zu Jesus führen kann. Maria, als Fürsprecherin bei ihrem Sohn Jesus Christus zu wissen, ist für mich überzeugend und darum finde ich Marienwallfahrten sehr bedeutend.


Nach dem katholischen Glauben ist Maria die Miterlöserin mit Jesus. Die Zusage Gottes zu uns Menschen kam durch Maria. Daher kann uns der Glaube an Jesus zu einer besonderen Beziehung mit Maria führen.


Wenn wir uns an Jesus wenden und seine Botschaft hören, bleiben wir nahe auch zu Maria, weil Maria Jesus am besten kennt und Maria uns die Botschaft Jesu in unseren Herzen vertiefen kann. So können wir uns in allen Anliegen an Maria wenden und um ihre Fürsprache bei Gott bitten.


Ich wünsche uns allen die Erfahrung der Begleitung Mariens und der Fürsprache bei Gott, in den vielen Anliegen der Welt, unseres Landes und unserer Stadt.
Ich lade Sie herzlich ein zu den Maiandachten, die Zeiten finden Sie in der Wochenordnung.

Zum Bittgang 2010 nach Thalkirchen




Einleitung:

Anschließend an unseren jährlichen Bittgang nach St. Maria Thalkirchen haben wir uns nun in der Pfarrkirche versammelt, zum Endziel unseres Bittganges. Wir haben um die Fürsprache der Mutter Gottes gebetet und nun wollen wir gemeinsam die heilige Messe feiern. Ich danke Herrn Pfarrer Weiger, der Messnerin und vor allem Ihnen allen, die diesen Bittgang mitgemacht haben und in der Vorbereitung mitgeholfen haben. Wallfahrten und Bittgänge gehören zu unserer christlichen Tradition, sie können uns helfen seelisch, körperlich und geistig fit zu bleiben und mit Gott und der Natur verbunden zu leben. Gott, der uns kennt und mit uns Menschen gelebt hat und jetzt hier gegenwärtig ist rufen wir im Kyrie

Predigt

Das heutige Evangelium berichtet über die dritte Erscheinung Jesu bei seinen Jüngern, nach dem er von den Toten auferstanden war. Dieses Mal bereitet er ein Mahl für seine Jünger mit gegrilltem Fisch und Brot, was seine Jünger gerne essen. Dadurch wollte Jesus ihnen zeigen, dass er wirklich lebt. Mit anderen Worten möchte der Evangelist durch diesen Bericht überzeugend verkünden, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Die Osterbotschaft der Auferstehung und des lebendigen Jesus wird durch alle Erscheinungsgeschichten proklamiert. Es ist bemerkenswert, dass in der Emmausgeschichte sowie im Evangeliumsabschnitt von heute das Brotbrechen eine wichtige Rolle für die Erkennung der Jünger spielt, dass Jesus lebt. D.h. die Eucharistiefeier wird im Frühchristentum wie heute als wichtiges Ereignis für die Erkennung Jesus, den Auferstandenen, vorausgesetzt und alle die durch die Teilnahme an der Eucharistie den Herrn zu erfahren versuchen, werden mit ihm verbunden leben.
Wenn wir heute solche Abschnitte aus der Bibel hören und interpretieren, dürfen wir uns fragen, ob diese Lehre zu unseren Erfahrungen und Überzeugungen passen. Mit den Bittgängern und Kirchenbesuchern brauche ich nicht viel darüber diskutieren, weil sie sonst nicht kommen würden um Gott und Gottesbotschaft in den Gottesdiensten zu finden. Aber die Kirche ist missionarisch. Kirche war früher ein kleines Volk. Durch die missionarischen Tätigkeiten der Apostel und vieler Gläubigen wurde der Glaube weltweit verbreitet und dient vielen Menschen als wertvollen Halt. Falls heute viele Menschen von der Kirche fern bleiben oder sich entfernen, dürfen wir die Aufgaben der Apostel und der ersten Jünger Jesu wahr nehmen und versuchen zu verkünden, was wir gesehen und erfahren haben. Den auferstandenen Herrn im Brotbrechen in der Feier der Eucharistie. Wir schöpfen unsere Kraft aus dem Glauben und aus der Feier des Brotbrechens, sie befähigen uns für unseren Glauben an Gott und an Christus und der Kirche einzutreten und als gläubige Christen die Botschaft der Liebe Gottes zu uns Menschen weiter zu geben.
Im Glaubensbekenntnis beten wir, dass wir an die heilige Kirche glauben. Gleichzeitig haben wir die Worte der Kirchenväter und des Papstes Benedikt XVI. gehört, dass wir eine Kirche der Sünder sind. Die heilige Kirche als Kirche der Sünder zu verstehen und zu akzeptieren und der gelittene, gestorbene und auferstandene Jesus als der Herr der Kirche zu akzeptieren ist das Paradox des katholischen Glaubens. Wir leben mit diesem Paradox. Wir glauben aber an das Wirken des heiligen Geistes, das uns erleuchtet und befähigt den Zeitgeist zu erkennen und den Glauben mutig zu bezeugen. Amen

Einleitung:
Heute feiern wir den zweiten Sonntag der Osterzeit, den wir den weißen Sonntag nennen. Am weißen Sonntag wird in vielen Pfarreien die Erstkommunion gefeiert. Unsere Erstkommunionkinder werden am nächsten Sonntag dieses große Fest feiern. Ich begrüße die anwesenden Erstkommunionkinder zum heutigen Gottesdienst besonders. Die Mitglieder des neuen Pfarrgemeinderates, die ausscheidenden Mitglieder und alle Kandidatinnen und Kandidaten die sich zur Wahl gestellt hatten, begrüße ich herzlich und danke Ihnen für ihre Bereitschaft für unsere Pfarrgemeinde aktiv mit zu arbeiten. In der Predigt werde ich mehr darauf eingehen.
Zu Beginn der Eucharistiefeier wollen wir den auferstandenen Christus im Kyrie rufen.

Predigt:
Die Worte Jesu im heutigen Evangelium passen sehr gut zur heutigen Zeit der Kirche, zur heutigen Zeit der Welt. Jesus sagt uns: Friede sei mit euch! Der Friede, der bei der Geburt Jesu von den Engeln gesungen wurde, verkündet Jesus nach seiner Auferstehung. Wo der Friede und die Freude mangeln, bringt Jesus seinen Gläubigen den Frieden durch seine Worte und Sakramente. Jesus hat einen großen Auftrag an seine Jünger: „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. „ Wir sind die Gesandten Jesu, die seine Verkündigung weiter machen sollen. Wir haben den Auftrag, nicht nur den Glauben zu leben, sondern auch den Glauben zu verkünden. Als Kraft dafür schenkt er uns seinen Geist, den heiligen Geist. „Empfangt den Heiligen Geist!“ Mit der Kraft des Heiligen Geistes haben seine Jünger die Vollmacht die Sünden zu vergeben und die Vergebung zu verweigern:“Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“


In unterschiedlicher Weise können die Gläubigen die Sendung und den Auftrag Jesu erfüllen.
Es gibt in der Kirche und in sozialen Bereichen unterschiedliche Aufgaben und unterschiedliche Verantwortung. Der Pfarrgemeinderat und der ehrenamtliche Mitarbeiterkreis sind Beispiele von dieser unterschiedlichen Erfüllung des Auftrages und der Sendung Jesu.

Am 08. März hat unsere Pfarrgemeinde den neuen Pfarrgemeinderat mit 10 Mitgliedern gewählt, in der ersten Sitzung des neuen Pfarrgemeinderates wurden noch drei weitere Mitglieder dazu berufen und am 26. März in der konstituierenden Sitzung wurden Dr. Stefan Zimmermann als Vorsitzender, Herr Stefan Reich als stellvertretender Vorsitzender, Frau Monika Stetter als Schriftführerin und Herr Michael Henn als Vertreter für den Dekanatsrat gewählt. Weitere Mitglieder des Pfarrgemeinderates sind: Herr Georg Heckert, Frau Brigitte Kolb, Dr. Reiner Lachner, Herr Maximillian Pirchtner, Frau Barbara Schmitt, Frau Martha Schramm und Herr Florian Boner, Herr Heinz Riedmann und Herr Gabriel Wirth. Ein neu gewählter Pfarrgemeinderat nach jeweils vierjähriger Amtsperiode bedeutet auch immer einen Neuanfang. Zu diesem Neuanfang wünsche ich uns allen Gottes reichen Segen und eine fruchtbare Zusammenarbeit.


Vier Mitglieder des alten Pfarrgemeinderates haben nicht mehr kandidiert und sind dadurch vom Pfarrgemeinderat ausgeschieden. Ihnen und den Personen die sich als Kandidaten für die Wahl zur Verfügung stellten, ein herzliches Vergelt`s Gott.


Ich möchte an dieser Stelle zum Ausdruck bringen, dass ich für die ehrenamtliche Mitarbeit vieler Gemeindemitglieder sehr dankbar bin und dass ohne das Ehrenamt in vielen Bereichen die Pfarrseelsorge heute unvorstellbar ist. Allen ein herzliches Vergelt’s Gott.


Den Glauben an Gott, an Christus, an den heiligen Geist und an die Kirche bekennen wir im Glaubensbekenntnis. Unser Glaube an die Kirche bewegt uns in der Pfarrgemeinde mitzuarbeiten. Durch unser von christlichen Werten geprägtes Tun und Handeln können wir Gottes Gegenwart in der Welt für unsere Mitmenschen spürbar machen. Unsere Zusammengehörigkeit in der Pfarrgemeinde wird ein Zeichen dafür sein, dass Jesus lebt; Er ist auferstanden. Die Botschaft des auferstandenen Christus wollen wir in der heutigen Welt verbreiten: Der Herr ist auferstanden, Ihn haben wir erfahren. Sein Friede und seine Freude sei mit uns und der ganzen Welt.

Einführung
Gestern haben wir das Fest der Auferstehung Jesu gefeiert. Heute beginnen wir mit der Feier des Ostermontages eine Festoktav für die ganze Woche, die wir die Osterwoche nennen. Jesus ist auferstanden. Die Freude der Auferstehung mache uns freudig wie die Jünger Jesu damals. Lasst uns den auferstandenen Herrn rufen im Kyrie


Predigt
Unser Leben ist oft geprägt von sorgenvollen Situationen. Ereignisse wie Krankheit, menschliche Verluste, existenzielle Krisen und Probleme, Sorgen und Angst beherrschen nicht selten das menschliche Leben. Wenige Menschen schaffen es, sorgenlos und gelassen zu leben. Viele Menschen sind verzweifelt und denken, dass sie nur noch von Sorgen und Dunkelheit umfangen sind. Auch wir Christen wissen, sehen und bemerken oft nicht, dass der Herr immer mit uns geht, bei uns bleibt, für uns sorgt, unsichtbar und verborgen. Wir erkennen inmitten unserer Sorgen die befreiende Hand des Herrn nicht. Aber er ist vor uns, hinter uns, über uns und neben uns. Die Jünger erkannten ihn erst als er Brot gebrochen hat, wie wir im heutigen Evangelium gehört haben.

Wir glauben an einen Gott, der sich selber als Brot des Lebens geschenkt hat.
Wir brechen dieses Brot, das Gott selber ist, in jeder Eucharistiefeier. Beim Brotbrechen können wir den Herrn erkennen, der mit uns geht und bei uns bleibt. Ich möchte Sie einladen im Zeichen des Brotes Jesus zu erkennen wie die Jünger damals, die aus Angst aus Jerusalem nach Emmaus geflohen sind. Immer wenn wir von unseren alltäglichen Sorgen zu fliehen versuchen, können wir zur Eucharistiefeier kommen und den Herrn beim Brotbrechen erkennen und seine Nähe erfahren. Diese Erkenntnis und die Erfahrung werden uns helfen, gestärkt zurück in den Alltag zu kehren und die anstehenden Aufgaben zu meistern. Ich wünsche uns allen die spürbare Begleitung unseres Herrn Jesus Christus heute und alle Tage unseres Lebens.

Ostern 2010


Das Grab ist leer, Jesus ist nicht mehr im Grab. Er ist auferstanden. Er ist nicht mehr unter den Toten. Jesus lebt. Das ist die frohe Botschaft die wir am Osterfest feiern.

Durch die Kreuzigung und den Tod, ist Jesus nicht zugrunde gegangen und seine Mission fand dadurch kein Ende. Aus dem Tod Jesu wurde seine Botschaft wieder mit neuem Mut und neuer Kraft weiter geführt. Das Leid und der Tod waren der Neuanfang der christlichen Botschaft und ihrer Verbreitung. Es ist unglaublich, dass der Versuch der jüdischen Führung, durch die Kreuzigung Jesus seine Gemeinschaft und seine Mission zu vernichten nicht gelungen ist, sondern, dass sie den Neuanfang und die Verbreitung erleben musste.

Die Auferstehung Jesu war der Neuanfang der Verkündigung der Frohbotschaft. Die Auferstehung Jesus war das Kraft schenkende Ereignis für die Jünger Jesu. Die Auferstehung Jesu war die Hoffnung für die hoffnungslosen und traurigen Jünger Jesu. Durch die Auferstehung Jesu haben die Jünger und die Gemeinschaft wieder mehr Freude und Mut zum Leben gespürt und neue Kraft erhalten, ihren Glauben zu verkünden.


Nach dem Tod Jesu hatten die Jünger den Mut verloren. Sie waren verzweifelt, unsicher, verängstigt, traurig und depressiv. Aber die Nachricht, dass er lebt, dass er auferstanden ist, hat den Jüngern den Mut geschenkt, zusammen zu halten und die Botschaft Jesu in der Welt zu verbreiten.


Die Gläubigen stehen heute wie damals die Jünger Jesu bei der Kreuzigung, mit Sorgen und Zweifel, Angst und Unsicherheit. Nicht nur, dass es heute Menschen gibt wie die damaligen Feinde Jesu, die seine Botschaft ablehnten und ihn gekreuzigt haben, es gibt auch heute in allen Ebenen der Kirche Menschen, die gegen die Botschaft des Evangeliums reden, handeln und tun. Es ist sehr bedauerlich und beschämend, aber es gibt in der Kirche Menschen, die die Glaubwürdigkeit der Kirche zerstört haben. Mit Klarheit für die Wahrheit einzustehen und die Botschaft der Liebe Gottes für die Menschen zu verkünden bleibt die große Herausforderung unserer Zeit.


Wie der auferstandene Herr den Jüngern damals Mut und Kraft geschenkt hat, kann die Erfahrung der Auferstehung Jesu durch die Feier der Osternacht auch uns neue Kraft und Mut schenken, sich für die Wahrheit des Evangeliums einzusetzen und aus allen enttäuschenden Erfahrungen einen Neuanfang zu wagen.


Das Feuer, das wir in der Osternacht angezündet haben, kann uns reinigen, die Falschheit und die Fehler zu verbrennen und die Wahrheit wieder herzustellen. Wie im Feuer gereinigt, kann die Kirche wie bei jeder Krise in jeder Zeit, wieder gereinigt werden und einen Neuanfang machen.


Das Osterlicht und die angezündete Osterkerze symbolisieren das Licht Gottes, das Licht der Welt, das Sinnbild für die Gegenwart Gottes ist, die uns die ewige Hoffnung aus allen zerstörenden Krisen schenken kann. Die Auferstehung Christi und das Licht der Osterkerze schenken uns neue Hoffnung für eine Kirche Christi, die der Welt Frieden und Liebe bringt, genauso wie die Jünger Jesu es nach der Auferstehung Christi durch die Frauen am frühen Morgen erfahren haben.


Jesus lebt, dem lebenden Jesus können wir in jeder Eucharistiefeier begegnen. Den auferstandenen lebenden Jesus verkünden wir durch unser Leben und unser Tun. Der lebende Jesus kann die Kirche reinigen und in der Kirche den Geist der Liebe, den Geist der Wahrheit, den Geist der Richtigkeit neu stärken und herrschen lassen. Wir legen unsere Hoffnung in den auferstandenen Herrn. Er wird uns in die Weite führen.


Ich wünsche Ihnen, Ihren Familien, bes. den Kranken und allen die nicht mit uns Eucharistie feiern konnten, von Herzen den Frieden und die Freude des auferstandenen Herrn.

Karfreitag 2010
In jeder Begräbnisfeier betet der Priester vor dem Grab: „Das Zeichen unserer Hoffnung, das Kreuz unseres Herrn, sei aufgerichtet über deinem Grab. Der Herr schenke dir seinen Frieden.“
Nicht nur für die Lebenden, sondern auch für die Toten ist das Kreuz unseres Herrn das Zeichen der Hoffnung.


Warum ist das Kreuz, das als Zeichen der schweren Bestrafung und eines demütigen und schmerzhaften Todes, das größte Zeichen der Hoffnung für die Lebenden und für die Verstorbenen geworden? Warum können die Christen aus Schmerz und Leiden, Verlust und Verfehlung nicht untergehen, sondern mit Hoffnung und neuer Kraft aus solchen Situationen hervor gehen?


Weil Jesus ohne Schuld war und für die Schuldigen und durch die Schuldigen um des Heilswillen den Kreuzestod erlitten hat.


Der unschuldige Jesus wurde als schuldig angeklagt und ungerecht verurteilt. Dieses Leiden des Gerechten Jesus hat die Welt bewegt.


Die meisten Apostel Jesu und viele seiner Jünger haben auf dem Weg Jesu mit der Verkündigung der Frohbotschaft für die Armen und Schwachen die ungerechte Todesstrafe erlitten. Daher hat nicht nur Jesus, sondern tausende seiner Jünger die Menschen unterschiedlicher Zeiten berührt, bewegt und zur Nachfolge Jesu ermutigt. Durch die schweren Wege der Hingabe, des Leidens und Sterbens von Unschuldigen und Gerechten hat das Christentum bis heute als Zeichen der Hoffnung für die Welt gedient, für alle Lebenden und Toten, in Krisen und Problemen, im Krieg und bei Katastrophen.


Uns fehlt oft die Erkenntnis, dass auch ein Leidensweg als Weg für die Rettung der Armen, der Schwachen und der Gerechten dienen kann, den wir bewusst als Weg der Kirche, Weg der Gemeinde, Weg der Kirchenführung im Großen und Kleinen wieder aufrichten müssen. In den Augen der Welt können auch die Unschuldigen und Gerechten für schuldig erklärt werden, wie Jesus Christus selber. Aber vom Leiden der Gerechten geht eine befreiende und heilende Kraft aus, wie Jesus selber und wie seine Jünger es zeigten. Wir brauchen Menschen die diesen Weg des Leidens um des Evangeliums Willen gehen wollen. Eine selbstlose Hingabe war der Dienst Christi an den Menschen, diese Hingabe sollen wir als seine Nachfolger im Dienst als Pfarrer, Seelsorger, als haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter, als gläubige Christen zeigen , um mit dieser Haltung unseren Glauben ehrlich zu bezeugen und um viele Menschen für den Glauben zu gewinnen.


Wir sind nicht mutlos. Unsere Hoffnung ist in Christus, der gelitten, und am Kreuz gestorben ist. Kreuz als Leiden und Schmerz ist unser Weg zum Heil und zur Heilung. Diesen Weg gehen wir auch in dieser schwierigen Zeit der Kirche. Wir alle können versuchen unseren Beitrag zu leisten, um das Positive unserer Kirche und unseres Glaubens für unsere Zeit aktuell und wach zu halten.

Gründonnerstag 2010


Begrüßung
Zur Eucharistiefeier am Gründonnerstag begrüße ich sie ganz herzlich. Heute gedenken wir der großen Taten der Liebe Jesu, die er durch die Einsetzung der Eucharistie und Fußwaschung seinen Jüngern gezeigt hat. Mit dem Abendmahl Jesu hat die Eucharistiefeier begonnen. In jeder Eucharistiefeier gedenken wir, was Jesus bei seinem letzten Abendmahl getan und gesprochen hat. Die Taten, die Symbole, und die Worte Jesu wollen wir nachahmen und versuchen, uns in das letzte Abendmahl Jesu vor über 2000 Jahren hinein zu fühlen und das Geheimnis der Liebe Gottes in unser Herz aufzunehmen.


Predigt


Am Palmsonntag hat Jesus einen jungen Esel kommen lassen. Auf diesen Esel ist Jesus in die Stadt Jerusalem als König und Retter eingezogen und hat die letzte Station seines Heilsplans begonnen, begleitet von seinen Jüngern und vielen anderen Menschen. Ein Esel als Reittier für den König anstatt eines Pferdes war sehr ungewöhnlich. Dieses unerwartete und überraschende Zeichen Jesu hat viele begeistert und auch viele schockiert.


Genauso passierte es am Gründonnerstag bei der Feier des Paschafestes mit seinen Jüngern. Plötzlich steht Jesus auf, legte sein Gewand ab und begann die Füße seiner Jünger zu waschen. Normalerweise standen vor der Haustüre Frauen und Sklaven, um die Füße der eingeladenen Gäste vor ihrem Eintritt in das saubere Haus zu waschen, weil es in Palästina auf der Straße viel Staub gab. Die Fußwaschung wurde langsam auch ein Ritual bei jeder Einladung. Als Jesus seine Jünger zum Paschafest eingeladen hat, gab es weder Frauen noch Sklaven diesen Dienst zu übernehmen, vielleicht wollte keiner der Jünger diesen Dienst der Sklaven übernehmen, weil sie untereinander versucht hatten der Erste und der Größte zu sein. Deswegen waren alle ins Haus gekommen und hatten Platz genommen ohne ihre Füße gewaschen zu haben. Niemand hatte erwartet, dass Jesus, der Meister und Herr diesen Dienst übernehmen würde. Überraschend und unerwartet wäscht Jesus die Füße seiner Jünger.


Wenn wir daraus schließen würden, dass Jesus immer die Füße seiner Jünger gewaschen hat oder die Fußwaschung die Hauptaufgabe oder Haupteinstellung Jesu war, dann sind wir nicht im Geiste des Evangeliums. Jesus wusch die Füße seiner Jünger, um seine Liebe und Zuneigung zu ihnen ganz deutlich zum Ausdruck zu bringen. Das war kurz vor seinem Tod. Der Tod Jesu war die Vollendung seiner Liebe. Jesus hat die Füße der Schriftgelehrten und Pharisäer nicht gewaschen, auch nicht die Füße von Pilatus und Herodes. Jesus hat die Füße seiner Freunde gewaschen, obwohl es unter ihnen ein Judas, der Verräter gab und ein Petrus, der Wortführer, der den Sinn dieser Fußwaschung nicht ganz verstanden hat.


Petrus und Judas waren zwei bedeutende Personen in dem Jüngerkreis Jesu. Einer hat Jesus verraten, der Andere hat die Gemeinschaft zusammen geführt und zusammen gehalten. Für Judas waren 30 Silbermünzen wichtiger als die Liebe und die Botschaft Gottes, für den Anderen war die Treue und Zugehörigkeit zu Jesus und seiner Gemeinschaft wichtiger trotz seiner Schwachheit, der Verleugnung und Flucht vor Angst. Aber Petrus hat es geschafft, treu zu bleiben und sogar als Führer der Gemeinschaft Jesu sein Leben hinzugeben. Judas schaffte sogar nicht seine Tat zu bereuen.


In jeder Zeit unter allen Völkern und Gemeinschaften wird es Menschen wie Petrus und Judas, Pilatus und Herodes, sowie Pharisäer und Schriftgelehrte geben. Durch Verrat, Verleugnung oder durch begangene Missetaten wird die Kirche Gottes nicht vernichtet werden, sondern geprüft, gereinigt und wieder neu aufgerichtet für die Verkündigung der Frohbotschaft mit neuem Mut und neuer Kraft. Wir haben allen Grund mit Hoffnung und Zuversicht auf die Zukunft zu schauen und mit Liebe und Überzeugung die Frohbotschaft zu verkünden. Wir glauben an den wahren Gott, Jesus Christus, der sein Leben für uns hingegeben hat und durch die Zeichen von Brot und Wein immer gegenwärtig ist und bei uns bleibt und ins uns als lebende Kraft wirkt.


Bischof Kamphaus sagte einmal: "Gott hat seiner Kirche nur wenige Mittel in die Hand gegeben: Brot und Wein, Wasser zum Taufen, Öl, die Handauflegung, das Wort, das ins Herz treffen kann."


Es stimmt, dass diese Mittel sehr einfach sind und ziemlich billig. Kein Gold, kein Silber, keine hochwertigen Mittel. Brot, Wasser und Öl sind einfache Grundnahrungsmittel, aber sehr wesentlich und wichtig zum Überleben. Brot, Wasser und Öl brauchen wir unbedingt zum Leben. Brot und Wein, Wasser und Öl wurden dadurch zum Symbol des irdischen und himmlischen Lebens und der inneren Reinigung. Das Wort, dass Gott in unseren Mund gelegt hat, ist das ewige Wort, die Frohbotschaft, die Gottes Liebe und Gottes Gnade verkündet.


Wir Christen können mit diesen einfachen Mitteln und durch das Wort der Liebe die Herzen der Menschen für Gott und den Frieden gewinnen.

Misereorsonntag 2010


Begrüßung

Wir feiern heute den Misereor Sonntag mit dem Thema Gottes Schöpfung bewahren - damit alle leben können. Die Auswirkungen des Klimawandels, der Energieverbrauch und die Armutsbekämpfung besonders in den Entwicklungsländern sind Themen, die wir in der diesjährigen Misereoraktion der Fastenzeit überdenken sollten und mit einem großherzigen finanziellen Opfer für eine gerechtere Welt beitragen können.


Predigt


Im heutigen Evangelium haben wir die Geschichte der Sünderin gehört, die durch die Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jesus gebracht wurde, damit Jesus das Urteil über sie ausspricht. Der heutige Evangelienabschnitt gehört zu den Texten, die nicht in allen Handschriften erwähnt werden. Daher steht er in manchen Bibelausgaben in Klammern.Diese Schriftgelehrten und Pharisäer wollten Jesus auf die Probe stellen. Sie wollten auf das von Mose vorgeschriebene Gesetz zurück greifen um ihre Tat zu begründen und bestätigen zu lassen. Aber wenn Jesus zugestimmt hätte, würden sie sagen, dass Jesus unbarmherzig sei und trotzdem hätten sie diese Frau gesteinigt. Die Antwort Jesu zu ihrer Frage an ihn hat das Leben dieser Frau gerettet:


„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ Niemand hat gewagt was zu sagen. Alle sind heim gegangen und am Ende blieb die angeklagte Frau und Jesus allein. Jesus hat die Sünderin heim gehen lassen mit der Warnung, dass sie nicht mehr sündigen darf.
Jesus hat Recht in seiner Reaktion. Manche Gesetze der Juden im Namen Gottes oder der Propheten wie Mose scheinen, als ob sie die Taten der Macht- und Einflusshabenden zu verteidigen hätten und die Armen und die Schwachen auszunutzen seien. In diesem konkreten Fall des heutigen Evangeliums ist klar, dass wenn die Sünderin verhaftet und sie zu steinigen verurteilt wird, die Schriftgelehrten und Pharisäer den Sünder, den Mann vergessen haben, zu verhaften und zu Jesus zu bringen. Diese ungerechte Handlung und Denkweise konnte Jesus nicht akzeptieren. Durch seine Reaktion wollte Jesus diesen Schriftgelehrten und Pharisäern ins Gewissen reden und sie mahnen, dass sie keinen verurteilen dürfen für Taten, die sie selber begehen. Vielleicht wollte diese Frau kein solches Leben führen. Sie wurde vielleicht dazu gezwungen oder dafür von Anderen ausgenutzt. Die Handlungsweise Jesu ist für die damaligen Juden und auch für uns heute ein Beispiel und Vorbild, wie wir mit Schuld, mit Schuldigen und Opfern umgehen sollen. Es bedeutet nicht, dass Menschen die schuldig wurden ungestraft bleiben sollen. Ungerecht anschuldigen, wie die Schriftgelehrten und die Pharisäer es gemacht haben, war das Thema und der Grund der Handlung Jesu. Im Fall des heutigen Evangeliums scheint man nur die Frau strafen zu wollen und nicht den Mann, gegen diese Ungerechtigkeit reagiert Jesus, wie wir es im heutigen Evangelium gehört haben.


Das heutige Evangelium passt sehr zur jetzigen erschütternden Situation der Kirche in Deutschland und anderswo. Im Zusammenhang mit den bekannt gewordenen Missbrauchsfällen wird in diesen Tagen viel über Schuld, Sünde, Anschuldigung und Strafe geredet. Über die Medien erfahren wir täglich viele Berichte über diese Themen. Die Worte Jesu, dass „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ sollten wir in dieser Hinsicht nicht missverstehen. Jesus verteidigt weder die Sünderin noch die Sünde, sondern die Hipokratie der Schriftgelehrten und der Pharisäer. Es ist nicht nur ein weltliches Gesetz, sondern ein göttliches Gesetz, dass wenn jemand eine Straftat und Kriminalität begangen hat, der oder die Täter sich vor einem weltlichen Gericht verantworten müssen und eine entsprechende Strafe erhalten. An Gottes Gnade für diese begangenen Taten Einzelner dürfen wir nicht verzweifeln. Ein Schuldiger darf um Barmherzigkeit, Vergebung oder Verzeihung bitten, aber diese demütige Handlung hat nichts mit dem Gerichtsprozess und einer gerechten Strafe zu tun. Um die Glaubwürdigkeit wieder zu erlangen sind die Bestrafung der Täter und die Verurteilung der Straftaten unumgänglich. Wir tragen auch die Verantwortung die Unschuldigen zu schützen. Dafür muss der Umgang mit den Schuldigen streng und offen sein.


Wenn wir wie in diesen Tagen viele solcher Nachrichten hören, sehen und lesen, haben wir bes. als Christen die Aufgabe für die Wahrheit und für die gerechte Ordnung und Handlung einzustehen und wir sind dazu aufgerufen aufmerksam hinzuschauen wie der Umgang mit Schutzbefohlenen jungen Menschen gepflegt wird. Durch Pauschalisieren werden zurzeit viele gute und unschuldige Menschen missverstanden und missachtet. Die schwarzen Schafe zu bestrafen und die Wege des Evangeliums zu gehen ist die Aufgabe der Kirche. Die Kirche braucht in dieser jetzigen schlimmen Krise besonders unsere Unterstützung im Gebet, damit die Verantwortlichen in der Kirchenleitung die richtigen Schritte tun um das Vertrauen der vielen Gläubigen und der nach Gott suchenden Menschen wieder zu erlangen. Die Kirche erfüllt verantwortungsbewusst immer größere Aufgaben für die Welt. Diese Bedeutung der Kirche und der Beitrag der Kirche in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens werden weiter bleiben. Wir können im Denken, Reden und Tun mit dazu beitragen, dass die Unschuldigen für ihre Sendung und ihren Auftrag ermutigt und unterstützt werden. Amen.


3. Fastensonntag
Begrüßung
Zum heutigen Gottesdienst möchte ich Sie ganz herzlich begrüßen und Ihnen für Ihr Kommen herzlich danken. Dieses Jahr feiern wir den Seniorengottesdienst in der Fastenzeit, in der wir die Themen wie Umkehr, Buße, Versöhnung usw. für wichtig halten. Wir dürfen auch auf unser bisheriges Leben zurückschauen und Gott danken. Wenn wir an das positive denken, gibt es sehr vieles im Leben, wofür wir Gott gegenüber dankbar sein können. Wir glauben an einen liebenden Gott, nicht an einem strafenden Gott. Vor unserem liebenden Gott wollen wir unsere Fehler und unser Versagen bekennen und ihn um Vergebung bitten.

Predigt:
Mk 6,1-6a

Liebe Gottesdienstgemeinde,
einmal im Jahr mit den Senioren der Gemeinde einen Festgottesdienst zu feiern und anschließend im Pfarrsaal zusammen zu treffen und sich in gemütlicher Atmosphäre auszutauschen und einige Male in etwas kleineren Kreisen im Saal zu treffen oder eine Fahrt zu machen sind jedes Mal Gelegenheiten, um sich die Zusammengehörigkeit als Christen und Pfarrangehörige bewusster zu machen und unsere Gemeinschaft zu stärken. Wegen der Pfarrgemeinderatswahl können wir uns heute leider anschließend nicht im Pfarrsaal zusammen treffen. Trotzdem lade ich sie alle ein und bitte sie, Ihr Wahlrecht zu nutzen und Ihre Stimmen für die Neuwahl des Pfarrgemeinderates im Pfarrsaal abzugeben. Die Teilnahme vieler Pfarrangehörigen an der Wahl zeugt von Interesse an der Arbeit dieses wichtigen Gremiums in der Pfarrei und sollte Ihnen nicht gleichgültig sein. Da wir in der Fastenzeit stehen, ist es vielleicht besser einen feierlichen und besinnlichen Gottesdienst zu feiern und einmal auf das Treffen und Kaffetrinken zu verzichten. Ich freue mich sehr, dass so viele unserer Einladung gefolgt sind. Für mich sind solche Gelegenheiten, Sie zu sehen und mit vielen ins Gespräch zu kommen sehr wertvoll.

Im heutigen Evangelium hörten wir den Bericht über die Ablehnung Jesu in seiner Heimat.
Jesus war von der Ablehnung der Menschen in seiner Heimat sehr betroffen. Jesus hatte begonnen durch sein Wort und seine Taten die Botschaft der Liebe Gottes und der Gegenwart Gottes unter den Menschen zu verkünden. Nach der Auferweckung der Tochter des Jairus kam Jesus wieder in seine Heimat Nazareth. Viele Menschen glaubten an Jesus, viele Wundertaten Jesu hatten den Menschen von der Nähe Gottes überzeugt; immer war Jesus von Menschenmengen begleitet oder die Menschen haben das Kommen Jesu erwartet. Aber nun kommt Jesus wieder in seine Heimat zurück, als einer, der in ganz Palästina bekannt ist und bei den Menschen großes Ansehen gewonnen hat und als einer der Gottes Gegenwart verkündet. Natürlich erwartete Jesus einen freundlichen Empfang von seinen Verwandten, Nachbarn und Freunden in seiner Heimat. Aber als sie die Lehre Jesu hörten, staunten sie und fragten, „Woher hat er das alles?“ „Ist das nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder von Jakobus, Joses, Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns“ Die Nachbarn und die anderen Menschen des Ortes nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Eine enttäuschende Erfahrung! Der Evangelist schreibt, dass Jesus sich über ihren Unglauben wunderte. Nirgendwo sonst steht in der Bibel, als hier an dieser Stelle, dass Jesus sich wunderte. Die Erfahrung der Ablehnung seiner Leute hat ihn zum Bedenken und Staunen gebracht. Die Ablehnung durch die nächsten Angehörigen, Verwandten und dem heimatlichen Umfeld machten ihm zu schaffen.

Eine andere Erfahrung Jesu mit seinen Angehörigen lesen wir im Markusevangelium Kapitel drei. Dort steht, dass Jesus und seine Jünger nicht einmal mehr essen konnten. „Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen, denn sie sagten: Er ist von Sinnen.“ Die Verwandten konnten Jesus nicht verstehen. Sie waren mit der Botschaft und der Berufung Jesu nicht einverstanden. Für sie war alles Unsinn. Sie erklärten Jesus für verrückt. Sie wollten Jesus, bevor er größere Unruhen schafft, gefangen nehmen und ihn in die Normalität eines Zimmermannes zurück bringen. Aber das ist ihnen nicht gelungen.

Die erste Ablehnung von seinen Verwandten, Freunden und Nachbarn in seiner Heimat hat Jesus gleich nach seiner Vorbereitungszeit in der Wüste und der Überwindung aller Versuchungen gegen seine Berufungen erfahren. Vom Geist erfüllt, kehrte Jesus nach Galiläa zurück und kam nach Nazareth, wo er in die Synagoge ging. Dort las er aus der heiligen Schrift, wo steht: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesandt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht wieder gebe; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ Dann sagte Jesus, dass diese Schrift in ihm erfüllt wurde. Danach sprangen die Leute auf und trieben Jesus aus der Stadt. Sie wollten ihn vor der Stadt töten.

Genauso wurde Jesus in Jerusalem im Tempel von den Juden abgelehnt, als er in der Festwoche im Tempel lehrte. Als Jesus sich als Brot des Lebens bezeichnete, haben die Juden ihn wieder abgelehnt und fragten, „Ist das Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen?“ (Jn.67:15; 6:42)

Warum wollten die Verwandten und die Nachbarn Jesus nicht akzeptieren? Warum ärgerten sie sich? Normal sollten sich alle freuen, wenn Jesus wieder im Ort ist. Jesus hat in der Synagoge gepredigt wie es üblich war und seine Stellungnahme abgegeben oder seine Auslegung vorgelegt. Die Auslegung hatte ihnen nicht gefallen. Von der Weisheit Jesu waren sie überzeugt. Aber diese Weisheit passte ihnen nicht. Jesus hat nicht gepredigt, was sie hören wollten, sondern eine Weisheit, die von Gott kommt, die radikale Änderung in ihren Einstellungen und ihrem Lebensstil verlangte. Sie wollten in ihrer Gemütlichkeit weiter leben, obwohl ein Angriff gegen die Römer in ihren Augen nicht schlecht wäre.

Der Grund der Ablehnung war immer der gleiche. Wenn Jesus etwas anderes gelehrt hat als sie hören wollten. Sie verlangten von Jesus, das zu lehren, was sie selber lehren wollten. Sie wollten nur eine Bestätigung für das, was sie taten und redeten. Die Reaktion war auch immer gleich: „Ist er Jesus, der Sohn Josefs, der Zimmermann, dessen Mutter, Vater, Geschwister und Verwandte wir kennen?

Die Ablehnung Jesu und die Ablehnung der Propheten sind keine alten Geschichten. Es passiert immer wieder, wenn die Botschaft Gottes aus Gottes Erfahrung heraus in der Gesellschaft verkündet wird und die heiligen Schriften neu und zeitgemäß ausgelegt werden. Dann hört man die erste Ablehnung oft von den eigenen Leuten.

Jesus sucht Menschen die ihm folgen und den Weg des Lebens mit ihm gehen, die sich zu ihm bekennen, auch wenn die Lehre Jesu in unserer Zeit, die eher durch Freiheit und Selbstbestimmung geprägt ist, nicht leicht zu akzeptieren ist. Bekennen wir uns zu ihm und bitten ihn um seine Fürsprache bei Gott. Amen.

1. Fastensonntag

Lk. 4.1-13
In den Evangelien von Markus, Matthäus und Lukas lesen wir die Versuchung Jesu. Markus gibt keinen ausführlichen Bericht, aber Matthäus und Lukas berichten sehr ausführlich und im Detail. Jesus wurde drei Mal von Satan, dem Diabolus (Mk und Lk) versucht. Die dreimaligen Versuchungen zeigen nach jüdischem Verständnis die vollkommene, vollständige, abgeschlossene und endgültige Versuchung. D.h. die Versuchung Jesu war keine leichte Versuchung, sondern eine Versuchung, die Jesus wirklich durchkämpfen und überwinden musste.


Jesus war 40 Tage in der Wüste. Die vierzig Tage hatten auch symbolische Bedeutung. 40 Jahre waren die Israeliten in der Wüste als sie aus Ägypten befreit wurden. 40 Tage waren für die Juden eine Zeit der Vorbereitung. Jesus ging 40 Tage in die Wüste um sich für sein öffentliches Wirken vorzubereiten.


Die Versuchung Jesu geschah an drei unterschiedlichen Orten nämlich in der Wüste, auf einem Berg und in Jerusalem. Alle diese drei Orte haben ihre Bedeutung in der Geschichte Israels. Die Erfahrung in der Wüste war sehr bedeutend auf ihrem Weg zum gelobten Land. Auf dem Berg haben die Israeliten die Offenbarung Gottes bekommen. Die zehn Gebote erhielt Mose auf dem Berg Sinai. Die Väter sind auf den Berg zum Gebet und zur Erfahrung Gottes gegangen. Auch in späteren Zeiten haben die Menschen in verschiedenen Kulturen und Religionen auf den Bergen Tempel, Kirchen und Klöster gebaut mit den Gedanken, dass Gott sich auf dem Berg offenbaren wird und sie auf dem Berg Gott erfahren können. Jerusalem ist der Ort wo die Juden ihren Tempel hatten.


Der Satan führte Jesus in diese drei bedeutende Orte des Volkes Israel. Aus Stein Brot zu machen bedeutet, ohne Arbeit, durch Wundertaten und andere Wege sein Brot zu verdienen, wie es im Buch Genesis steht. Jesus überwindet solche Versuche um uns zu zeigen, dass wir durch unsere Arbeit unser tägliches Brot verdienen müssen. Die heutigen Diskussionen über Arbeit, Arbeitslosigkeit, das Arbeitslosengeld usw. passen gut zu diesem Thema. Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit und die Verantwortung, durch Arbeit sein Brot zu verdienen. Wer sich weigert zu arbeiten und wer verweigert arbeiten zu lassen widerspricht diesem Gebot.


Genauso ist es mit der zweiten und der dritten Versuchung. Den Satan anbeten oder die Gottessohnschaft zur Schau zu stellen wird Jesus nicht, weil Jesus nicht gekommen ist auf falschem Weg etwas zu erreichen, sondern die Wahrheit zu verkündigen und für die Wahrheit einzutreten.


Am ersten Fastensonntag hören wir dieses Evangelium, damit wir die Mentalität Jesu nachahmen können und uns die Werte Jesu zu eigen machen können. Fasching ist vorbei. Nun heißt es Verzicht üben, bzw. fasten und bewusster beten. Durch fasten und beten werden wir Gott im Herzen tiefer erfahren und Gottes Kraft im Tun und Handeln spüren. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und gesegnete Fastenzeit. Amen