Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 17. Februar 2010

Aschermittwoch


Evangelium vom Aschermittwoch: Mt 6,1-6. 16-18

Predigt

Mit dem Aschermittwoch ist nicht alles vorbei. Wir glauben an dieses Karnevalslied nicht mehr. Aschermittwoch ist für uns ein Neuanfang. Mit dem Aschermittwoch beginnen wir Kraft zu schöpfen um unser Leben sinnvoller, schöner und menschlicher gestalten zu können und zu wollen. Es bedeutet nicht, dass uns was fehlt, sondern es bedeutet, dass wir keine Götter sind, sondern schwache Menschen, die den Segen von Oben brauchen, um uns immer wieder verbessern zu können, um uns neu zu orientieren, um heiliger, göttlicher, perfekter oder menschlicher werden zu wollen.

Mit dem Aschermittwoch wollen wir in der Mitte unserer Spaßgesellschaft zur Besinnung kommen. Besinnen wollen wir uns um uns neu zu orientieren. Die Anforderung unserer Gesellschaft verlangt eine Neuorientierung; die heutige Situation des Glaubenslebens erfordert eine Neuorientierung um gläubige Menschen bleiben zu können und um den Glauben sichtbar zu praktizieren.

Im heutigen Evangelium wird über drei wichtige Themen geredet: Beten, Fasten und Almosen geben sind diese in jeder Zeit der Menschheit bedeutend gewesenen Themen, die auch heute viel Bedeutung finden.

Beten wollen wir zu Gott unserem Schöpfer und Erlöser um mit ihm in enger Beziehung bleiben zu können und Gott als unseren Herrn bekennen zu wollen. Ohne Glauben an Gott wäre unser Leben sinnlos. Alles wird vergehen. Aber der Glaube an Gott und die Hoffnung auf Gottes Verheißung werden ewig bleiben. Was wir fest halten können ist der Glaube und die Hoffnung. Ohne Gottes Glaube und eine feste Beziehung mit Gott wären wir nicht glücklich. Der Glaube und diese Beziehung verlangen von uns, seine Botschaft zu hören und sie zu leben. Das Gebet hilft uns dabei. Im gemeinsamen Gebet, oder im privaten Einzelgebet können wir nicht nur Gott bitten, sondern ihn hören oder sehr einfach bei Gottes Gegenwart bleiben. Das Bewusstsein in der Gegenwart Gottes zu sein ist die Erfahrung Gottes, dass wir Gebet oder Meditation nennen können. Die Fastenzeit können wir bewusst in der Gegenwart Gottes verbringen, in Meditation oder im Bewusstsein seiner Nähe.

Zweitens, wie im Evangelium berichtet wird, ist die Fastenzeit eine Zeit des Fastens. Das Fasten hilft uns körperlich und geistlich fit zu werden und fit zu bleiben. Fasten bedeutet auch Verzicht. Wir verzichten auf manches um einiges neu zu gewinnen. Was wir gewinnen wollen ist die Gesundheit an Körper und Seele. Es ist aber entscheidend, auf was wir verzichten wollen. Ob wir überhaupt auf etwas verzichten können oder wollen. Eigentlich müssen wir auf alles verzichten können. Mit anderen Worten sollen wir fähig sein auf alles zu verzichten um Gottes Erfahrung zu gewinnen, die uns als Menschen die Erlösung sei. Die Menschen die viel im Leben und danach verdient haben sind die Menschen, die auf vieles verzichten konnten und wollten.

Drittens Almosen geben. Wir geben Almosen um den Notleidenden zu helfen. Unsere Beziehung mit Gott und unser Versuch und Wunsch körperlich und seelisch gesund zu bleiben setzt das Verständnis für die Mitmenschen voraus die durch unsere Hilfe ein besseres Leben haben oder an unserem Glück teilhaben können. Dafür führt die Kirche in der Fastenzeit auch einige bestimmte Aktionen durch, bei denen wir teilnehmen können.

Die Juden haben das Beten, Fasten und Almosengeben praktiziert. Jesus sagt auch, dass wir beten sollen, fasten können und Almosen geben sollen. Im heutigen Evangelium haben wir gehört, von der Art und Weise wie wir es tun sollen, und Richtlinien die wir achten können. Beten, Fasten und Almosen geben sollten nach dem Bericht im Evangelium eine ganz persönliche Sache zwischen uns und Gott sein. Dadurch sollen wir weder Ansehen noch irgendwelche Vorteile gewinnen. Wir tun es, weil wir Gott lieben, weil wir mit ihm in Beziehung bleiben wollen und mit unseren Mitmenschen als gleichwertige Gotteskinder umgehen wollen.

In den kommenden Wochen der Fastenzeit dürfen wir in besonderer Weise versuchen im Sinne Jesu zu beten, unsere Haltung zu überdenken, auf einiges zu verzichten oder zu fasten und die mit Almosen zu unterstützen, die es notwendig haben. Dann werden wir erfüllt und mit frohem Herzen Ostern feiern können. Amen.

Sonntag, 14. Februar 2010

Fasching und Valentinstag


6.Sontag im Jahreskreis 2010-02-14
Einleitung

Mitten in den Faschingstagen sind wir heute am 6. Sonntag des Jahreskreises zusammen gekommen um Eucharistie zu feiern. Während andere Menschen sich schon morgens gruppieren, kostümieren und in Feierstimmung sind und versuchen den Alltag zu vergessen mit lachen, tanzen und singen, sind wir in der Kirche um zu beten. Vielleicht ist uns nicht bewusst, dass zum Gebet auf jeden Fall das frohe Singen gehört und wenn jemandem zum Lachen zumute ist, ist auch das kein Verbot. Jesus ging froh zu den Festen und hat gerne an Feiern teilgenommen wie uns mehrfach aus den Evangelien berichtet wird.
Heute wollen wir mit Gott und bei Gott das menschliche Bedürfnis zum Singen, Lachen und Tanzen erfüllen und wie Gott es will uns lenken lassen. Wir rufen ihn in Kyrie.


Predigt:
Evangelium vom 6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: Lk 6,17. 20-26


Früher haben die Christen gedacht und geglaubt, dass die Menschen die nie lachen wollen und lachen können die Wichtigen und Bedeutenden sind. Manche haben sogar geglaubt, dass die Christen nicht lachen können. Lachen war in den Kirchengebäuden unvorstellbar. Lachen während des Gottesdienstes oder lachen im Gottesdienst und in der Kirche wurde nicht gerne gesehen. Sehr ernst zu erscheinen und ernst zu benehmen war ein Kennzeichen der anständigen Menschen. Sogar lachen beim Fotografieren und ein Foto mit lachendem Gesicht hat man früher nicht gerne gesehen.


Das Bedürfnis zum Lachen haben die Leute deswegen beim Fasching erfüllt. Faschingstage sind da zum Lachen und zum Tanzen und zum Feiern. Interessante Karnevalssitzungen aus Mainz, Köln und Düsseldorf habe ich manchmal im Fernsehen gesehen und dabei erlebt, wie gerne die Menschen lachen. Bei den Faschingsfeiern in den letzten zwei Jahren in Heilige Familie und Maria Immaculata habe ich erlebt, dass hier in der Region eher gerne getanzt wird. Vielleicht lachen Sie auch viel. Heute gibt es in Deutschland anerkannte Lachseminare und Lachtherapien, die von Ärzten befürwortet werden, weil sie der Gesundheit dienen. Die Lachtherapie wurde ursprünglich von einem indischen Guru vor einigen Jahren eingeführt. Aus tiefer Seele lachen können ist gesund, lachen heilt, lachen ist heilig. Aber der Text eines Karnevalsliedes, dass am Aschenmittwoch alles vorbei ist, gilt nicht für uns. Die Feier, das Tanzen, Lachen und Singen nehmen mit dem Aschermittwoch eine andere Dimension ein. Durch die Fastenzeit und ihre entsprechende Gestaltung werden wir innerlich, seelisch und körperlich fähiger und gelassener, zu lachen, zu singen, zu beten, zu glauben, zu vertrauen, zu helfen, zu verstehen und zu lächeln.


Neben dem Fasching ist heute ein wichtiger Tag für die Jugend wie für die Erwachsenen: der Valentinstag. Vor fünfzehn Jahren habe ich noch nicht gewusst, was der Valentinstag bedeutet und was die Geschenke am Valentinstag bedeuten. Vor ungefähr 60 Jahren haben viele Menschen in Deutschland es auch nicht ernst genommen oder gewusst. Nach dem zweiten Weltkrieg, wurde durch die Amerikaner in Deutschland der Brauch des Valentinstages verbreitet. 1950 fand in Deutschland in Nürnberg der erste Valentinsball statt. Heute feiert man Valentinstag weltweit.


Der Heilige hat um 200 n. Chr. in Rom die Liebespaare heimlich getraut, die nicht heiraten durften. Deswegen hat der römische Kaiser ihn enthaupten lassen. Daher wurde der heilige Valentin Patron der Liebespaare. In Rom entstand der Brauch Blumen am Valentinstag an die weiblichen Familienmitglieder zu schenken.


Das Lachen und feiern zu Fasching und die Liebe zum Valentinstag und die sonntägliche Feier der Gotteserfahrung fallen an diesem Sonntag zusammen, an dem wir im Evangelium in den Seligpreisungen: "Selig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen." (Lk. 6,21b) gehört haben. Vielleicht haben wir jetzt nichts zum Weinen. Aber das Sprichwort „Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag“ können wir heute ernst nehmen.


Unser Glaube heißt Evangelium, es bedeutet eine Freude bringende Botschaft. Wir sind eingeladen fröhliche Menschen zu sein, die lachen, feiern, singen und tanzen, alles zu seiner Zeit. Amen.

Samstag, 6. Februar 2010

"Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“


Begrüßung


Zum Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis begrüße ich Sie ganz herzlich. Besonders begrüßen möchte ich die Kinder , die im heutigen Gottesdienst getauft werden und deren Angehörige.

Predigt:

Evangelium am 5. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C:Lk 5,1-11


Wir sind alle Menschen, die Vieles wissen und viele Erfahrungen im Leben gemacht haben. Viele von uns haben studiert, viele haben einen guten Beruf oder sind nach vielen Jahren Berufsleben in den Ruhestand gegangen. Auch diejenigen, die kein wissenschaftliches Studium absolviert haben oder in keinen besonderen Fächern ausgebildet worden sind, wissen Vieles in vielen Bereichen des Lebens. Außerdem soll man nicht vergessen, dass viele Menschen sich ein großes Allgemeinwissen aneignen oder aus eigener Erfahrung sehr viel wissen und in vielen Dingen sehr kompetent sind. Unser Wissen und unsere Erfahrungen sind uns sehr wichtig, wir sind davon überzeugt. Wenn jemand uns etwas sagt oder von uns etwas wünscht, das unserem Wissen, unserer Erfahrung und Überzeugung widerspricht, werden wir es wahrscheinlich nicht akzeptieren oder wir werden dagegen unser Wissen und unsere Erfahrung dar stellen und versuchen entsprechend zu handeln.


Etwas Ähnliches passiert im heutigen Evangelium. Petrus und seine Freunde hatten die ganze Nacht lang versucht im See Fische zu fangen. Sie hatten keinen Erfolg. Die Fischer wissen, dass sie nur nachts einen guten Fang machen können, weil am Tag bei der hellen Sonnenstrahlung die Fische tief in den See tauchen, weil sie schon von weitem das Boot an der Wasseroberfläche bemerken. Jesus war kein Fischer. Er war ein Zimmermann oder eines Zimmermanns Sohn. Einer, der vom Fischfang keine Ahnung hat, sagte den erfahrenen Fischern Petrus und seinen Kollegen am Tag einen Versuch zum Fischfang zu machen, weil sie in der Nacht nichts gefangen hatten. Wo in der Nacht kein Fischfang gelingt, würde es am Tag überhaupt nicht möglich sein, davon waren die Fischer überzeugt. Die Antwort Petrus ist hier sehr bemerkenswert. Er sagte:
„Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“

Petrus konnte über sein Wissen und seine Erfahrung hinaus denken und entsprechend handeln. Petrus hatte eine große Offenheit für die Worte von anderen und ein großes Vertrauen gegenüber seinem Meister. Petrus war kein blind gehorchender Jünger. Er machte Jesus noch einmal aufmerksam, dass sie die ganze Nacht gearbeitet hatten und nichts fangen konnten, obwohl Jesus das wusste. Aber danach hat er sich bereit erklärt, zu tun was und wie Jesus es gewünscht hat. Sein eigenes Wissen und seine Erkenntnis über den Fischfang stellte er zurück. Mit Offenheit und Vertrauen zu Jesus zu stehen, bedeutet für Petrus keinen Konflikt, sondern die Erkenntnis den Worten seines Meisters Jesus zu folgen und sie wichtiger und bedeutender zu halten als die eigene Berufserfahrung.


Von Petrus können wir lernen, der als der erste Papst die Kirche geleitet hat. In jeder Angelegenheit können wir sagen, dass unser Wissen und unsere Erfahrungen nicht unbedingt das absolute Dogma sein müssen, sondern dass es immer die Möglichkeit gibt, dass wir nicht das ganze sehen können oder gesehen haben. Bevor wir unsere Erfahrung und unser Wissen durchzusetzen beginnen, wäre es empfehlenswert an Petrus zu denken, der auf die Worte Jesu gehört hat und deswegen einen guten Fischfang bekommen hat. Amen

Ablehnung Jesu


Liebe Firmlinge, liebe Gemeinde,


zum Gottesdienst am 4. Sonntag des Jahreskreises begrüße ich Sie und Euch ganz herzlich. Mit dem heutigen Gottesdienst wollen wir unsere Firmvorbereitung eröffnen. Wir hatten schon einen Elternabend der Firmlinge, das Auftakttreffen liegt hinter uns und die Gruppenstunden haben wir schon begonnen. Heute wollen wir gemeinsam die Eucharistie feiern und Gott bitten, dass er uns begleitet und für den Empfang des heiligen Geistes würdig macht. Herr Lohmeier wird jetzt über die Firmvorbereitung einige Worte sagen und die Vorstellung der Firmlinge vornehmen.

Predigt am m4. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: Lk 4,21-30


77 Jugendliche aus der Pfarrei Heilige Familie Maria Immaculata bereiten sich auf das Sakrament der Firmung vor, dass am 25.04.2010 in der Pfarrkirche Maria Immaculata gespendet wird. Wir freuen uns sehr, dass die jungen Menschen unserer Pfarreien durch dieses Sakrament ihr Bekenntnis zu Christus besiegeln möchten und ihren weiteren Lebensweg als verantwortliche Christen vorbildlich führen wollen.


Im heutigen Evangelium haben wir eine schwierige Situation erlebt, die nicht nur damals Jesus, sondern manchmal auch wir heutigen Christen, in der Nachfolge Christi erleben müssen.


Jesus hatte eine Mission, eine Botschaft für die Welt. Jesus hat in seiner Heimat unter seinen eigenen Leuten seine erste Rede gehalten, an einem Sabbat, wie es in den Synagogen üblich war. Zuerst hatte er aus der Bibel gelesen, dies haben wir am letzten Sonntag im Evangelium gehört. Heute hörten wir über die Rede Jesu und über die Reaktion der Zuhörer. „Seine Rede fand bei allen Beifall“, so steht es im Evangelium.


Jesus behauptete, dass er der Messias, die Erfüllung der Erwartungen der Juden sei. Gleichzeitig hat Jesus laut gesagt, dass kein Prophet in seiner Heimat, unter seinen eigenen Leuten anerkannt wird. Jesus meinte damit, dass er trotz seiner messianischen Sendung und seiner messianischen Eigenschaft in seiner eigenen Heimat unter seinen eigenen Leuten Ablehnung erfahren wird. Diese Voraussage Jesu zeigte sich in der sich langsam entwickelnden Ablehnung der Leute in der Synagoge gegen Jesu. Im Evangelium heißt es:„Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. „


Wir Menschen wollen immer alle gut aufgenommen, anerkannt und verstanden, geliebt und geschätzt werden. Diese und ähnliche Wünsche sind oft Wünsche gegenüber der Familie, der Schule, gegenüber Berufskollegen und Freunden oder innerhalb einer Gemeinschaft. Wenn wir dann das Gegenteil erfahren sind wir enttäuscht. Im Fall Jesu aber haben seine Leute ihn nicht nur abgelehnt, sondern sie versuchten ihn von einem hohen Berg hinab zu stürzen und zu töten. Wenn wir Jesus versuchen zu verstehen, können wir feststellen, dass manche unserer Enttäuschungen und Ablehnungen gegenüber der Erfahrung die Jesus machte, leichter und erträglicher sind. Aber wir werden oft ungeduldig, traurig und manchmal auch launig. Jesus ist trotz der Ablehnung und dem Versuch der Leute aus der Synagoge ihn zu töten, mitten durch die Menge geschritten und weggegangen. Weggehen wenn wir Ablehnung und Enttäuschungen erfahren, sollen auch wir praktizieren und uns auf Neues und Positives einstellen, um uns immer wieder neu zu orientieren. Wir dürfen uns auf keinen Fall von irgendwelchen schlechten Erfahrungen beeinflussen lassen oder resigniert aufgeben. Wir haben noch viele weitere Wege zu gehen. Wie Jesus müssen wir auch eine Mission, einen Auftrag von Gott, ein Ziel, eine Botschaft für die Menschen erfüllen. Der heilige Geist wird uns dazu Kraft und Mut schenken. Im Sakrament der Firmung und in der Hinwendung zum Geist Gottes im Gebet können wir uns mit der Kraft und der Weisheit des heiligen Geistes beschenken lassen.