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Dienstag, 27. Juli 2010


Evangelium vom 17. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: Lk 11,1-13

Predigt

An dem Ort, wo Jesus die Jünger das Vater unser Gebet gelehrt hat, gibt es heute in Israel die „Vater unser“ Kirche. Diejenigen von Ihnen, die schon in Israel waren, haben bestimmt diese berühmte Kirche besucht. In Deutschland gibt es eine Vater Unser Kapelle in Ibental in der Nähe von Freiburg, in der das Vater unser Gebet architektonisch dargestellt wird. Es gibt tausende Melodien mit diesem Gebet in unterschiedlichen Sprachen der Welt und Übersetzungen in alle Sprachen der Welt und auch tausende theologische Bücher wurden über das „Vater unser“ geschrieben. Ich besuchte einmal in Freiburg im Breisgau eine kleine Bibliothek mit einigen tausend Büchern über das Vater unser. Dieses Gebet fasziniert viele Menschen aus allen Religionen. Für uns Christen ist das „Vater unser“ das wichtigste Gebet, weil Jesus es uns gelehrt hat. Deswegen beten wir es in jedem Gottesdienst.

Im ersten Satz des ersten Teils beten wir: „Geheiligt werde Dein Name“. Im ersten Satz des zweiten Teils beten wir: „Gib uns unser tägliches Brot. Wir loben und wir preisen Gott den Vater und sprechen damit unsere Dankbarkeit aus.( Wir fühlen uns sehr wohl und frei Gott den Vater dankbar zu loben und dabei sehr glücklich zu sein???) Gleichzeitig haben wir keine Scheu ihn zu bitten, uns unser tägliches Brot zu geben. Das ist die Freiheit der Kinder Gottes. Vor Gott dürfen wir denken, reden und wünschen, wie wir Menschen es können und wollen. Mit vollem Vertrauen und einer tiefen Zugehörigkeit dürfen wir uns in allen Anliegen an Gott den Vater wenden.


Im zweiten Satz des ersten Teils beten wir: Dein Reich komme. Im zweiten Satz des zweiten Teils beten wir: „Vergib uns unsere Schuld. Gottes Reich kommt nur, wenn Gott uns unsere Schuld vergibt. Durch menschliche Fähigkeiten alleine können wir kein glückliches Leben auf Erden ermöglichen. Dafür brauchen wir auch Gottes Gnade. Aber es ist wichtig zu wissen, dass Gott uns vergibt, nur wenn wir unseren Mitmenschen vergeben. Wenn die Menschen die Fähigkeit zu vergeben und vergessen nicht hätten, wäre ein menschliches und friedliches Leben unmöglich.


Im dritten und letzten Satz des ersten Teils beten wir, dass Gottes Wille auf Erden geschehen solle. Im dritten und letzten Satz des zweiten Teils beten wir, dass Gott uns vom Bösen erlösen und nicht in Versuchung führen solle. D.h. Gottes Herrschaft kann uns glücklich machen. Wir sind alleine nicht fähig, uns auf Gott und seine Herrschaft einzulassen, sondern Gott selber soll uns vor dem Bösen bewahren. Wir drücken dadurch die Abhängigkeit von Gott aus, so wie kleine Kinder von ihren Eltern abhängig sind.


Wir heißen Kinder Gottes und wir nennen Gott als Vater, weil wir wie kleine Kinder 100 prozentig auf Gott vertrauen dürfen und uns auf ihn verlassen können und wir von Gott allein abhängig sind.


In diesem Sinne können wir jeden Tag das Gebet des Herrn beten und dadurch die Erfahrung Gottes in uns wirksam werden lassen.

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