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Sonntag, 23. Mai 2010


1. Fastensonntag

Lk. 4.1-13
In den Evangelien von Markus, Matthäus und Lukas lesen wir die Versuchung Jesu. Markus gibt keinen ausführlichen Bericht, aber Matthäus und Lukas berichten sehr ausführlich und im Detail. Jesus wurde drei Mal von Satan, dem Diabolus (Mk und Lk) versucht. Die dreimaligen Versuchungen zeigen nach jüdischem Verständnis die vollkommene, vollständige, abgeschlossene und endgültige Versuchung. D.h. die Versuchung Jesu war keine leichte Versuchung, sondern eine Versuchung, die Jesus wirklich durchkämpfen und überwinden musste.


Jesus war 40 Tage in der Wüste. Die vierzig Tage hatten auch symbolische Bedeutung. 40 Jahre waren die Israeliten in der Wüste als sie aus Ägypten befreit wurden. 40 Tage waren für die Juden eine Zeit der Vorbereitung. Jesus ging 40 Tage in die Wüste um sich für sein öffentliches Wirken vorzubereiten.


Die Versuchung Jesu geschah an drei unterschiedlichen Orten nämlich in der Wüste, auf einem Berg und in Jerusalem. Alle diese drei Orte haben ihre Bedeutung in der Geschichte Israels. Die Erfahrung in der Wüste war sehr bedeutend auf ihrem Weg zum gelobten Land. Auf dem Berg haben die Israeliten die Offenbarung Gottes bekommen. Die zehn Gebote erhielt Mose auf dem Berg Sinai. Die Väter sind auf den Berg zum Gebet und zur Erfahrung Gottes gegangen. Auch in späteren Zeiten haben die Menschen in verschiedenen Kulturen und Religionen auf den Bergen Tempel, Kirchen und Klöster gebaut mit den Gedanken, dass Gott sich auf dem Berg offenbaren wird und sie auf dem Berg Gott erfahren können. Jerusalem ist der Ort wo die Juden ihren Tempel hatten.


Der Satan führte Jesus in diese drei bedeutende Orte des Volkes Israel. Aus Stein Brot zu machen bedeutet, ohne Arbeit, durch Wundertaten und andere Wege sein Brot zu verdienen, wie es im Buch Genesis steht. Jesus überwindet solche Versuche um uns zu zeigen, dass wir durch unsere Arbeit unser tägliches Brot verdienen müssen. Die heutigen Diskussionen über Arbeit, Arbeitslosigkeit, das Arbeitslosengeld usw. passen gut zu diesem Thema. Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit und die Verantwortung, durch Arbeit sein Brot zu verdienen. Wer sich weigert zu arbeiten und wer verweigert arbeiten zu lassen widerspricht diesem Gebot.


Genauso ist es mit der zweiten und der dritten Versuchung. Den Satan anbeten oder die Gottessohnschaft zur Schau zu stellen wird Jesus nicht, weil Jesus nicht gekommen ist auf falschem Weg etwas zu erreichen, sondern die Wahrheit zu verkündigen und für die Wahrheit einzutreten.


Am ersten Fastensonntag hören wir dieses Evangelium, damit wir die Mentalität Jesu nachahmen können und uns die Werte Jesu zu eigen machen können. Fasching ist vorbei. Nun heißt es Verzicht üben, bzw. fasten und bewusster beten. Durch fasten und beten werden wir Gott im Herzen tiefer erfahren und Gottes Kraft im Tun und Handeln spüren. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und gesegnete Fastenzeit. Amen

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