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Samstag, 6. Februar 2010

"Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“


Begrüßung


Zum Gottesdienst am 5. Sonntag im Jahreskreis begrüße ich Sie ganz herzlich. Besonders begrüßen möchte ich die Kinder , die im heutigen Gottesdienst getauft werden und deren Angehörige.

Predigt:

Evangelium am 5. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C:Lk 5,1-11


Wir sind alle Menschen, die Vieles wissen und viele Erfahrungen im Leben gemacht haben. Viele von uns haben studiert, viele haben einen guten Beruf oder sind nach vielen Jahren Berufsleben in den Ruhestand gegangen. Auch diejenigen, die kein wissenschaftliches Studium absolviert haben oder in keinen besonderen Fächern ausgebildet worden sind, wissen Vieles in vielen Bereichen des Lebens. Außerdem soll man nicht vergessen, dass viele Menschen sich ein großes Allgemeinwissen aneignen oder aus eigener Erfahrung sehr viel wissen und in vielen Dingen sehr kompetent sind. Unser Wissen und unsere Erfahrungen sind uns sehr wichtig, wir sind davon überzeugt. Wenn jemand uns etwas sagt oder von uns etwas wünscht, das unserem Wissen, unserer Erfahrung und Überzeugung widerspricht, werden wir es wahrscheinlich nicht akzeptieren oder wir werden dagegen unser Wissen und unsere Erfahrung dar stellen und versuchen entsprechend zu handeln.


Etwas Ähnliches passiert im heutigen Evangelium. Petrus und seine Freunde hatten die ganze Nacht lang versucht im See Fische zu fangen. Sie hatten keinen Erfolg. Die Fischer wissen, dass sie nur nachts einen guten Fang machen können, weil am Tag bei der hellen Sonnenstrahlung die Fische tief in den See tauchen, weil sie schon von weitem das Boot an der Wasseroberfläche bemerken. Jesus war kein Fischer. Er war ein Zimmermann oder eines Zimmermanns Sohn. Einer, der vom Fischfang keine Ahnung hat, sagte den erfahrenen Fischern Petrus und seinen Kollegen am Tag einen Versuch zum Fischfang zu machen, weil sie in der Nacht nichts gefangen hatten. Wo in der Nacht kein Fischfang gelingt, würde es am Tag überhaupt nicht möglich sein, davon waren die Fischer überzeugt. Die Antwort Petrus ist hier sehr bemerkenswert. Er sagte:
„Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.“

Petrus konnte über sein Wissen und seine Erfahrung hinaus denken und entsprechend handeln. Petrus hatte eine große Offenheit für die Worte von anderen und ein großes Vertrauen gegenüber seinem Meister. Petrus war kein blind gehorchender Jünger. Er machte Jesus noch einmal aufmerksam, dass sie die ganze Nacht gearbeitet hatten und nichts fangen konnten, obwohl Jesus das wusste. Aber danach hat er sich bereit erklärt, zu tun was und wie Jesus es gewünscht hat. Sein eigenes Wissen und seine Erkenntnis über den Fischfang stellte er zurück. Mit Offenheit und Vertrauen zu Jesus zu stehen, bedeutet für Petrus keinen Konflikt, sondern die Erkenntnis den Worten seines Meisters Jesus zu folgen und sie wichtiger und bedeutender zu halten als die eigene Berufserfahrung.


Von Petrus können wir lernen, der als der erste Papst die Kirche geleitet hat. In jeder Angelegenheit können wir sagen, dass unser Wissen und unsere Erfahrungen nicht unbedingt das absolute Dogma sein müssen, sondern dass es immer die Möglichkeit gibt, dass wir nicht das ganze sehen können oder gesehen haben. Bevor wir unsere Erfahrung und unser Wissen durchzusetzen beginnen, wäre es empfehlenswert an Petrus zu denken, der auf die Worte Jesu gehört hat und deswegen einen guten Fischfang bekommen hat. Amen

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