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Montag, 25. Januar 2010

"Heute ist das Schriftwort, das Ihr eben gehört habt, erfüllt"


„Heute ist das Schriftwort, das Ihr eben gehört habt, erfüllt“
3. Sonntag im Jahreskreis
Einleitung:

Die Verkündigung Jesu steht im Vordergrund des heutigen Evangeliums. Jesus predigt zum ersten Mal in seiner Heimat. Jesus hat begonnen öffentlich zu wirken, seine Prioritäten und Schwerpunkte bekannt zu geben und seine Sendung und Missionierung wahrzunehmen. Was Jesus vorgetragen hat und wie Jesus seine von Gott gegebene Aufgabe erfüllt hat sind auch für uns Hinweise für unseren Alltag und für unsere Sendung, die wir als Christen wahrnehmen.
Wir wollen im Gottesdienst die Botschaft Jesu hören und die Eucharistie feiern. Heute wollen wir besonders an die Menschen in Haiti denken. Die heutige Kollekte ist für die durch das Erdbeben fast 1 Million obdachlos gewordenen Menschen in Haiti bestimmt. Falls Sie außerdem eine Spende ins Pfarrbüro bringen oder auf das Konto der Pfarrei überweisen wollen, werden wir das Geld über unsere Diözesanleitung nach Haiti weiterleiten.

Predigt zum Evangelium am 3. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C: LkLk 1,1-4. 4,14-21


„Heute ist das Schriftwort, das Ihr eben gehört habt, erfüllt“ So beginnt Jesus seine erste öffentliche Predigt in seiner Heimat, nach dem er vom Buch Jesaja über das Kommen und die Sendung von dem Messias gelesen hat. Alle Zuhörer dieser Predigt haben gewusst, worum es im Text Jesaja geht und um welche Botschaft es sich in dieser Bibelstelle handelt. Es geht um den Messias und seine Tätigkeit, der kommen soll um das Volk Gottes, das Volk Israel zu retten und zu führen. Das war die Erwartung der Generationen in Israel, die ewige Hoffnung des bedrückten Volkes unter verschiedenen fremden Kaisern, wie Römer und Griechen. Niemand konnte denken, dass so eine große Erwartung und Hoffnung so schnell und überraschend erfüllt werden kann und erfüllt werden wird. Niemand konnte glauben, dass so ein junger Mann aus ihrer eigenen Heimat, der für mehrere Jahre verschwunden war, vielleicht im Ausland gelebt hat, eines Zimmermanns Sohn, ein Unbekannter, ihr Messias, Erlöser und König sein kann. Deswegen haben die eigenen Leute aus der eigenen Heimat, aus der eigenen Clique, wie man heute sagen würde, Jesus abgelehnt und versucht ihn umzubringen. Darüber lesen wir in den weiteren Abschnitten des heutigen Evangeliums.

Aber wir haben ihn erkannt. Aus dem Grund sind wir heute hier in unserer Pfarrkirche um seine Worte zu hören und mit ihrer Auslegung, über die Botschaft Jesu nachzudenken.
Viel verschiedene Themen sind in der ersten Predigt Jesus angeknüpft, die alle Juden geglaubt haben und die mit dem Kommen des Messias zur Erfüllung kommen würden.


Erstens um eine gute Nachricht zu den Armen zu bringen ist der Messias gesandt. Alle die an den Messias glauben und seinen Weg gehen, bringen auch eine gute Nachricht zu den Armen. Eine gute Nachricht für die Armen bedeutet Sättigung in allen Bereichen des Lebens. Armut ist nicht nur materielle Armut. Manche reichen Leute können ärmer sein als die Armen, die für ein Stück Brot kämpfen und streiten, Gewalt anwenden und unmoralisch stehlen, wie wir in den letzten Tagen im Fernsehen in den Berichten über Haiti gesehen haben.


Zweitens der Messias verkündet den Gefangenen Entlassung. Die Gefangenen werden sich wahrscheinlich freuen, aber wenn alle Gefangenen entlassen werden sollen, werden bestimmt viele andere Angst bekommen und bestimmt werden viele dagegen protestieren. Aber dadurch stellt der Messias die Frage, ob die Gefangenen schlimmer sind als viele Menschen die frei sind, die vielleicht ihre Gewalttätigkeit und Schuld verheimlichen konnten. Die Bestraften sind nur die entdeckten und verhafteten Schuldigen, die Unentdeckten können manchmal gefährlicher sein. Deswegen gibt es keinen Grund vor der Freilassung der Gefangenen Angst zu haben. So radikal ist die Botschaft des Messias.


Drittens: der Messias verspricht Augenlicht für die Blinden. Die Blinden sehen nichts und deswegen leben sie in einer anderen Welt als die Sehenden. Manchmal finden die Sehenden es gut, dass Vieles die Blinden nicht sehen können. Wenn die Blinden zu sehen beginnen, könnte das Augenlicht der Blinden die Sehenden störe. Dadurch könnte die Versuchung von der Seite der Sehenden geben, die Blinden lieber als Blinde zu behalten. Jesus möchte diese Versuchung durchbrechen. Aber die Sehenden waren vielleicht damit nicht einverstanden.


Viertens: der Messias ruft das Gnadenjahr aus. D.h. ein Jubiläumsjahr. Alle 7x7 Jahre, also einmal in 49 Jahren gibt es ein Gnadenjahr. Mit dem Gnadenjahr sollten alle Schuldverhältnisse beendet sein; alle Abhängigkeiten gelöst werden; die Sklaven frei gelassen werden, die armen Pächter müssen das Grundbuch erben können: Es gab schon unter Juden den Spruch, dass kein Sklave kommt nach oben, auch nicht im fünfzigsten Jahr, kein Herr gibt sein Land ab, was ihm gehört. Gegen diese gefährliche Einstellung der Juden, sogar gegen die Regelung im Gnadenjahr oder Jubiläumsjahr, das einmal in fünfzig Jahren kommt, verkündigt Jesus das Gnadenjahr für heute und stellt sich als Messias selber vor. Wir können uns vorstellen, was die Zuhörer über diesen Zimmermannssohn, den sie als einfaches Kind erlebten, denken und wie sie handelten.


Das war damals, heute sind wir gefragt. Wir haben den Messias erkannt, wir haben seine Botschaft vernommen. Ob wir ihn und seine Botschaft annehmen wollen oder wie die Blinden, die Gefangenen, die Armen ewig in unserer eigenen Gefangenschaft bleiben wollen, ist unsere Entscheidung. Als freie Menschen dürfen wir uns für ihn und gegen ihn entscheiden.
Amen.

Sonntag, 17. Januar 2010

Das erste Wunder Jesu in Kana



Begrüßung

Nach der Taufe im Jordan begann Jesus sein öffentliches Wirken durch seine Predigten und durch seine Taten. Worte und Taten sind zwei wichtige Aspekte jeder Leitungsaufgabe. Jesus hat nicht nur gepredigt, er hat auch vieles getan. Wir sind berufen Jesus nachzufolgen. Wir haben deswegen nicht nur zu predigen, sondern auch vieles zu tun. So ist jeder Christ berufen. Heute hören wir im Evangelium nichts über eine Predigt Jesu, sondern über die Tat Jesu, über das erste Wunder Jesu, als er in Kana in Galiläa in einem Notfall wichtige Hilfe leistete.
Zu Beginn des Gottesdienstes wollen wir uns besinnen und das Kyrie sprechen.

Predigt zu Jn 2, 1-11 am 17.01.2010


Liebe Gemeinde!


Einmal hat ein Kindergartenkind mich gefragt. „P. Joseph, können Sie auch aus Wasser Wein machen?“ Ich musste ihm sagen, dass ich es noch nicht probierte.


Keiner von uns hat wahrscheinlich versucht ein Wunder zu tun. Wir trauen es uns nicht zu. Oder wir waren nie in einer Situation, dass nur noch ein Wunder Gottes uns oder unsere Mitmenschen aus einer ausweglosen Situation hätte retten können.


Jesus probierte es zum ersten Mal in Kana in Galiläa und danach wirkte er noch oft Wunder. Aber Jesus hat nie ein Wunder bewirkt um sich einen Namen zu machen, um Bekanntschaften zu vergrößern, um Geld zu verdienen oder Macht über die Menschen zu gewinnen. Alle seine Wundertaten geschahen, um Menschen in großer Not zu helfen.


Durch sein erstes Wunder hat Jesus in Kana in einer Hochzeit Wasser zu Wein gemacht und dadurch den Gastgebern sehr geholfen und große Freude bereitet.


Es war wirklich ein Notfall. Entweder hatte die Familie weniger Gäste erwartet oder sie hatten das Trinkverhalten ihrer Gäste schlecht eingeschätzt. Keinen Wein mehr für die geladenen Gäste anbieten zu können bei einer Hochzeit war damals in Palästina nicht nur peinlich, sondern es wäre für die Gäste unvorstellbar gewesen.


Mehrere Wochen planen und bereiten die Familien sich für eine Hochzeit vor und feiern sie dann mehrere Tage. Bei so einem wichtigen Anlass sollte alles gut organisiert und geplant ablaufen. So war der Gastgeber, als der Wein ausging, in einer ziemlich ausweglosen Situation. So schnell konnten sie damals in Palästina nicht wieder Wein besorgen und ob das nötige Geld zur Verfügung gestanden hätte, wissen wir nicht.


Für Hochzeiten machen Leute in vielen Ländern damals wie heute sogar Schulden, damit die Feier groß und entsprechend dem Ansehen der Familie durchgeführt werden kann. Es könnte auch bei dieser Hochzeit so gewesen sein, dass die gastgebende Familie so sprachlos war, dass sie nicht wussten mit wem sie über das Problem reden und an wen sie sich wenden sollten. Wir lesen im Evangelium nicht, dass die Familie mit jemandem darüber redete oder irgendwie versucht hätte, eine Lösung zu finden.


Die gastgebende Familie wusste nicht, dass Jesus helfen kann. Deswegen haben sie sich nicht an Jesus gewandt. Aber die Mutter Jesu bemerkte das Problem. Sie informierte ihren Sohn und sagte den Dienern zu tun, was Jesus sagt, weil Maria, die Mutter Jesu ein volles Vertrauen in ihren Sohn hatte und wusste, dass er helfen kann und helfen würde.
Jesus verwandelte Wasser zu Wein und hat damit allen eine große Freude bereitet.


Hier möchte ich Sie liebe Gemeinde auf zwei Aspekte aufmerksam machen, einmal auf die Situation und Einstellung des Gastgebers und die Situation der Seite Jesu.


Der Gastgeber und seine Helfer waren bereit zu tun, was Jesus ihnen sagte. Sie waren bereit seine Hilfe anzunehmen ohne zu fragen, ob Jesus überhaupt helfen könne oder ob sie seine Anweisungen verstehen würden und nach ihrem Verständnis einen Sinn machten. Sie haben blind befolgt, was Jesus ihnen sagte, weil sie Jesus vertrauten und sie bereit waren, ohne Stolz und Scheinheiligkeit eine Hilfe anzunehmen, egal woher sie kommt. Diese große Offenheit und das Vertrauen zu einem Menschen sind ein gutes Beispiel für uns, wenn wir in Not sind und wenn wir Hilfe brauchen. Wir sollten in einer Notlage das Angebot von Hilfe annehmen, um aus der Schwierigkeit raus zu kommen. Manchen Menschen fällt es schwer Hilfe anzunehmen, weil sie nicht aus eigener Kraft handeln können und es Überwindung kostet sich helfen zu lassen oder weil sie zu stolz sind.


Von der Seite Jesus hatte er an diesem Tag der Hochzeit in Kana sein erstes Wunder gewirkt. In dieser Notsituation hat Jesus gewagt zu probieren, was er sonst nie probiert hatte und nie tun würde. Ich meine nicht, dass wir in Notsituationen versuchen sollten Wunder zu tun. Aber wir können in ausweglosen Situationen das Unmögliche versuchen, es ist immer ein Versuch wert. Viele Leute erleben wir in ausweglosen Situationen sprachlos und verzweifelt. Wir können von Jesus lernen in schwierigen Situationen das menschlich gesehen Unmögliche zu probieren um uns selbst und den Mitmenschen zu helfen. Viele Menschen haben schon in früherer Zeit und bis heute in Notsituationen durch Wagnis und mit viel Mut nach dem Vorbild Jesu erfolgreich helfen können.


Wir können an den Einsatz der vielen Betroffenen und Helfer in Haiti denken die in diesen Tagen nach dem schrecklichen Erdbeben Unmögliches versuchen, um Menschenleben zu retten und wo sich stündlich kleine Wunder abspielen, wenn Menschen lebend unter Trümmern gefunden werden können oder neben den vielen Toten neues Leben geboren wird.


Amen.

Sonntag, 10. Januar 2010

Taufe des Herrn

Fest der Taufe des Herrn
"Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden."
Einführung
Liebe Kinder, liebe Gemeinde,
Zum Gottesdienst am Fest der Taufe des Herrn möchte ich Euch und Sie ganz herzlich begrüßen und einladen. Mit diesem Festgottesdienst beginnen wir auch die intensive Vorbereitung für die Erstkommunion dieses Jahres. Ab dieser Woche finden die Gruppenstunden statt, in denen die Kinder für den Empfang der Sakramente der Eucharistie und Beichte vorbereitet werden. Deswegen sind zum heutigen Gottesdienst alle Erstkommunionkinder dieses Jahres, ihre Familien und die Gruppenleiterinnen und -leiter gekommen. Ich möchte Euch und sie besonders begrüßen und bitte Euch vor zu kommen und sich kurz vor zu stellen.


Predigt
Evangeliums zum Fest der Taufe des Herrn, Lesejahr C: Lk 3,15-22


Im heutigen Evangelium haben wir einen Bericht über mehrere Themen gehört. Lukas schreibt von der Erwartung des Volkes auf den Messias, über die Predigt Johannes des Täufers mit Ermahnung und Aufruf zur Umkehr, und von der Taufe von vielen Menschen und der Taufe Jesus durch Johannes und der Stimme vom Himmel, die sprach als Jesus getauft wurde: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden.

Ich möchte heute ein paar Worte über das Sakrament Taufe sagen.

Damals war es im Judentum üblich, dass die Leute sich mit Wasser taufen ließen, um Vergebung ihrer Sünden zu erlangen. Dieser Brauch gibt es auch in manchen anderen Religionen wie im Hinduismus, dass die Leute an einem Fluss, den sie heilig halten oder im Wasser am Meer eintauchen oder sich mit Wasser aus bestimmten Brunnen waschen oder taufen lassen und glauben, dass ihnen dadurch ihre Sünden vergeben werden. Es gibt bei einer Tempelanlage in Südindien in Rameswaram an der anderen Seite des Meeres von Sri Lanka, 24 Brunnen, mit deren Wasser sich täglich mehrere hundert Leute taufen und glauben, dass sie dadurch von ihren Sünden befreit werden.

Wir wissen, dass Wasser den Schmutz weg waschen und alles sauber machen kann. Vielleicht passierte es aus diesem Grund, dass die Menschen Wasser als Zeichen der inneren Reinigung gewählt haben.

Auch in unserer christlichen Religion gibt es die Taufe. Alle christlichen Konfessionen, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften halten die Taufe für wichtig. Die Taufe von mehreren christlichen Konfessionen ist gegenseitig anerkannt, weil wir alle im Namen des dreifaltigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft sind. Aber bei unserer christlichen Religion ist Taufe nicht nur ein Zeichen der Sündenvergebung und inneren Reinigung, sondern, dass wir durch die Taufe Mitglied der Kirche werden. Alle Menschen die getauft sind, gehören zur Gemeinschaft der Kirche.

Heute feiern wir das Fest der Taufe Jesu. Durch unsere Taufe gehören wir zu Jesus und seiner Kirche und sind Mitglieder einer Pfarrgemeinde. In der Osternacht werden wir unser Taufversprechen erneuern, dadurch wollen wir unser Bekenntnis zu Christus erneuern. Vor dem Empfang der Erstkommunion werden die Erstkommunikanten mit der Gemeinde auch das Taufversprechen erneuern, um sich dadurch bewusst vorzubereiten, Jesus zu empfangen. Das geschieht im Rahmen eines anderen Gottesdienstes, ebenso ist der Empfang des Beichtsakramentes eine Vorbereitung zur Erstkommunion.

Liebe Erstkommunionkinder, Ihr habt alle das Sakrament der Taufe empfangen. Bald werdet Ihr das Sakrament der Beichte und das Sakrament der heiligen Eucharistie empfangen. Alle diese Feiern und der Empfang der Sakramente sind Möglichkeiten unseren Glauben an Christus zu vertiefen und Christus persönlich zu erkennen und ihn zu erfahren. Ich lade Euch und Sie liebe Gemeinde ganz herzlich ein, solche Chancen und Möglichkeit zu nutzen um Christus zu erfahren, seine Botschaft zu hören und die Verbundenheit zu ihm und seiner Gemeinde zu vertiefen. Die Welt braucht heute Christus und seine Botschaft. Wir brauchen Christus und seine Botschaft, die uns Frieden und Geborgenheit schenken wird. Nur wenn wir mit ihm verbunden bleiben und ihn erfahren, spüren wir, wie bedeutend uns Christus und seine Kirche sein können. So möchte ich Sie einladen unsere Kommunionkinder in den nächsten Monaten im Gebet besonders zu begleiten. Wir wollen ein Zeichen setzen und bezeugen, wie wir als seine Gemeinde miteinander verbunden leben können und zum Frieden hier in Harlaching und in der Welt beitragen können.