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Dienstag, 29. Dezember 2009

Patrozinium 2009


Einleitung:


Heute feiern wir unser Patrozinium. Das Patrozinium der Pfarrkirche Hl. Familie erinnert uns nicht nur an die Hl. Familie von Joseph, Maria und Jesus, sondern an die Hl. Familien unserer Pfarrei seit dem Bau unserer Kirche und an die heiligen Familien, die heute in unserer Pfarrei leben. Familie ist heilig. Die Heiligkeit der Familie besteht darin, dass die Familien die Hl. Familie von Joseph, Maria und Jesus als Vorbild nehmen und im Vertrauen auf Jesus, Maria und Joseph ihr eigenes Familienleben gestalten.

Dafür bitten wir um Gottes Kraft und Gnade.

Predigt zu Lk 2,41-52

Das Fest der Heiligen Familie lädt uns ein die Familie von Joseph, Maria und Jesus als Vorbild zu nehmen und nach dem Beispiel dieser Familie zu leben.
Was für eine Familie war die heilige Familie.
In welchem Sinne war diese Familie vorbildlich. In diesen Tagen las ich in einem Kalender zu jedem Buchstaben des Wortes Familie, was Familie für uns Menschen bedeuten kann. Da stand z. B.
für das F = Fürsorge füreinander,
für das A = Angenommen sein usw.
M = Miteinander
I = Inspiration, Ideenreichtum
L = Lebensschule, Lebensversicherung
I = Informierend
E = Erfahrung, Erneuerung, Ermutigung
Diese Begriffe für dass, was Familienleben ausmacht, könnte man auch übertragen auf die Gemeinde. Auch als Gemeindemitglied ist das Angenommen sein, ein gutes Miteinander, usw. prägend und von großer Bedeutung.

In der Heiligen Familie von Joseph, Maria und Jesus, die wir uns als Vorbild nehmen, wissen wir, dass sie keine Familie von einem Ehepaar mit gemeinsamen Kindern waren. Jesus war kein(leiblicher) Sohn von Joseph und Joseph nicht (der leibliche)Vater von Jesus. Trotzdem war Joseph für Jesus wie sein Vater und Jesus wie der Sohn Josephs. Das war akzeptiert, nicht nur für Maria Joseph und Jesus, sondern auch für die Verwandten, Freunde und die Bewohner der Umgebung. Wir lesen in den Evangelien, dass sogar die Gegner Jesu ihn als Sohn Josephs bezeichnen. D.h. die Vaterschaft Jesu war nie ein Thema, obwohl Joseph nicht der Vater Jesu war. Diese Erfahrung mit der hl. Familie von Joseph, Maria und Jesus kann uns ermutigen in den heutigen manchmal ähnlichen Familienverhältnissen mit Respekt und Achtung liebevoll miteinander umzugehen.

Im heutigen Evangelium hörten wir, dass Maria und Joseph sich über Jesus Sorgen gemacht haben und ihn suchten. Nachdem sie Jesus nach drei Tagen im Tempel fanden, reagierte Jesus auf die Frage seiner Mutter: Wie konntest Du uns das antun, mit der Antwort dass er mehr Freiheit, Selbständigkeit, Selbstverständlichkeit für seine Entscheidung , im Tempel (im Gotteshaus) zu bleiben von seinen Eltern erwarte.

Mit 12 Jahren hat Jesus begonnen selber zu entscheiden und seine Entscheidung gegenüber seinen Eltern zu verteidigen. Diese Erfahrung von Maria und Joseph mit Jesus kann uns auch mit der Frage konfrontieren, ob die Eltern heute zu der Entscheidung ihrer Kinder stehen können oder den Kindern mehr Freiheit und Selbstständigkeit geben können.

Vom Leben Jesu ab seinem 12. Lebensjahr bis zum 30. Jahr seines Lebens wissen wir nichts, d.h. Jesus war wahrscheinlich in dieser Zeit nicht in Palästina, nicht bei seinen Eltern. Heute erleben wir, dass viele Kinder schon früh von zu Hause weg gehen, wegen des Studiums oder der Ausbildung oder der Arbeit. Bei den Eltern sind sie dann oft nur zu Gast, sie gehören nur noch gedanklich zur Familie, nicht physikalisch. Dass Eltern und die heran wachsenden Kinder immer zusammen sein können ist nicht nur heute fast unmöglich, sondern sogar im Fall von Jesus nicht möglich gewesen. Die physikalische Anwesenheit ist daher nicht immer das Wichtigste, sondern die geistige Zusammengehörigkeit.

Mit seinem 30. Lebensjahr hat Jesus eine ganz andere Lebensart begonnen als seine Eltern. Die Kinder können ganz anders sein als die Eltern, ganz andere Lebenseinstellungen haben, oder eine andere Lebensart, Lebensideologie oder Lebensstil entwickeln, als die Eltern es verstehen können. Maria hat bestimmt nicht alles verstanden, was Jesus vor sich hatte und gewagt hat. Sie hat aber ihren Sohn anerkannt, ihn ermutigt und seinen Weg mit Vertrauen auf ihn, akzeptiert und wahrscheinlich für ihn gebetet.

Das Leben der Heiligen Familie von Joseph, Maria und Jesus reflektiert in vielen Hinsichten die Situation in den heutigen Familien. Das Fest der Hl. Familie kann uns helfen, unsere Familien besser zu verstehen und sie zu akzeptieren, so wie sie sind. Dies gilt für die einzelnen Familien und auch in ähnlicher Form für unsere Gemeinde. Freuen wir uns, dass unsere Kirche den Namen Hl. Familie trägt, es kann Ansporn und Ermutigung sein zu einem familiären Umgang miteinander mit dem Vorbild von Jesus, Maria und Joseph.

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